Bochum: Ausstellung abgesagt wegen Antisemitismus-Vorwurf
Der frühere Bahnhof Bochum-Langendreer wird heute als Kulturzentrum benutzt und sollte im September 2024 eine Ausstellung „Guernica-Gaza“ des Künstlers Mohammed Al-Hawajri zeigen.
Doch darüber gab „es heftigen Streit. Sind die Bilder antisemitisch? Der Bahnhof zieht die Notbremse“ und sagte die Ausstellung schließlich ab, berichtete die „WAZ-Westdeutsche Allgemeine Zeitung“. Über die Ikonografie von Mohammed Al-Hawajri hatte es bereits bei der documenta 2022 Kontroversen gegeben. „Kritiker unterstellen Al-Hawajri, er würde in seiner Version israelische Streitkräfte mit Nazis gleichsetzen“, erläuterte der WDR. „Ein Fachgremium der documenta stellt im Abschlussbericht klar, dass dieses Kunstwerk als antisemitisch gelte. Darauf bezieht sich jetzt auch Bochums Kulturdezernent“ Dietmar Dieckmann, der in einem Brief an die Geschäftsführung des Kulturzentrums klar stellte: „Es steht außer Frage, dass der Bahnhof Langendreer gesellschaftspolitisch relevanten Diskursen Raum eröffnet und Möglichkeiten bietet, diese öffentlich zu diskutieren und zu verhandeln. Dabei greifen wir als Stadt nicht in die inhaltliche Ausgestaltung der Formate, Themen und Programme ein. Aber natürlich werden wir – wenn nötig – Position beziehen… Im Namen der Stadt Bochum distanziere ich mich ausdrücklich von den Ausstellungsplänen des Bahnhofs Langendreer und halte es für angemessen, diese Ausstellung nicht durchzuführen.“
Dazu in Band 283 erschienen:
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