Blickachsen
Im Tal des Kirchdorfer Bachs liegt der 44 Hektar große Kurpark von Bad Homburg. Anfang des 19. Jh. entdeckte man dort Heilquellen, und als die Gebrüder Louis und François Blanc 1841/42 dort eine Spielbank und den ersten Kursaal eröffneten, war Bad Homburg noch „ein Drecknest“, wie einer der Brüder notierte. Das änderte sich erst, als sie 1856 vom Gartenarchitekten Peter Joseph Lenné 1856 einen Kurpark anlegen ließen. Lenné schuf quer durch den Park verlaufene Blickachsen, und diese sind „Namens- und Programmgeber“ für eine Skulpturen-Biennale, die dort und in Städten der Umgebung des Rhein-Main-Gebiets 2015 zum zehnten Mal ausgerichtet wird. Die Eröffnung findet am 31. Mai 2015 auf dem Schmuckplatz von Bad Homburg statt. Auch wenn die Veranstaltung inzwischen einen Einzugsbereich bis ins Zentrum Frankfurts hat, so ist nach wie vor der Kurpark nach dem Prinzip des englischen Landschaftsgartens Zentrum des Projekts mit Großskulpturen und Installationen internationaler Künstler. Die Blickachsen verleihen dem Panoramapark eine Raumtiefe, wie sie den ästhetischen Vorstellungen der Spätromantik im 19. Jh. entspricht. „Während der Biennale wird dieses Prinzip erweitert, indem die von uns sorgsam platzierten Skulpturen weitere ‘Blickachsen’ aufspannen und sowohl untereinander als auch mit der landschaftlichen und architektonischen Umgebung in einen Dialog treten”, erläutert Christian K. Scheffel, Initiator und Kurator der „Blickachsen“ (bis 4. Okt. 2015). www.blickachsen.de