Biennale Venedig: Niederländischer Pavillon
Benno Tempel ist Kurator für den niederländischen Pavillon der Biennale von Venedig 2019. Als Künstler wurden Remy Jungerman und Iris Kensmil ausgewählt. Ihr Konzept „The Measurement of Presence“ reflektiert die Geschichte der Biennale und deren Ort in einer Zeit, in der Orte und Gesellschaften in unserer globalisierten Zeit sich stärker miteinander verbinden, was auch neue Identitäten außerhalb von Nationalstaaten schafft. Gleiczeitig bedeutet das aber auch eine Angleichung kultureller und gesellschaftlicher Normen: „Gleichzeitg riskieren wir, das Spezifische zu verlieren“. Einerseits hat man auf der Biennale von Venedig in den vergangenen Jahren schon mal bewusst das Prinzip der nationalen Pavillons in Frage gestellt: „Wären die Pavillons die zwiespältige Aufgabe los, nationale Kunsthochleistungen vorführen zu müssen, könnten sich transnationale Künstler- und Kuratorengruppen auf ganz andere Art und Weise an Themen wie der Grenze oder dem Zusammenspiel von architektonischen und gesellschaftlichen Veränderungen abarbeiten“, schrieb die „ZEIT“ schon 2007. Andererseits dokumentieren die Pavillon-Beiträge oft höchst unterschiedliche Sichtweisen der Künstler, da sie ganz andere historische und gesellschaftliche Erfahrungen als intellektuelles Rüstzeug haben. Vor diesem Hintergrund kündigen Jungermann und Kensmil an: „Die Messung der Präsenz wird eine postnationale Präsentation sein, die diese Begriffe und Mechanismen neu bewertet und entlarvt.“ Jungerman und Kensmil „erforschen Traditionen und die Vergangenheit und bringen sie in Kontakt mit der Gegenwart. Ihre transnationale Haltung bringt Einflüsse unterschiedlicher Herkunft zusammen. In ihren Arbeiten kombinieren sie Motive aus der Moderne des 20. Jahrhunderts mit der Avantgarde mit Elementen anderer Traditionen und Positionen…“
Dazu in Band 233/234 erschienen:
Dazu in Band 247 erschienen: