Bi-City Biennale
Um die Architektur in der Welt und um Urbanismus geht es bei der Bi-City Biennale in Shenzhen (bis 4. März 2016). Eine Ausstellung zum Thema ab Dezember 2015 kuratieren Aaron Betsky, Alfredo Brillembourg & Hubert Klumpner, Doreen Heng Liu zusammen mit der ETH Zürich unter dem Stichwort „Re-Leving the City“. Die Ausstellung ist in fünf Abschnitte gegliedert: „Collage City“ verfolgt die Idee einer dreidimensionalen Collage. „Maker Maker“ lautet das Stichwort zum Konzept einer interaktiven Handelsmesse, bei der digitale und handwerkliche Elaborate an einem Ort zusammen präsentiert werden. Der dritte Abschnitt „The Pearl River Delta“ widmet sich einer Region, die symptomatisch für das enorme ökonomische Wachstums China in den vergangenen drei Jahrzehnten ist, wobei dieser Prozess von einer zunehmenden Verstädterung begleitet wird. Der Sektor „Radical Urbanism“ focussiert sich auf die Prognose, dass im Jahre 2030 doppelt soviele Menschen wie heute in Slums leben werden. Das fünfte Kapitel „Social City“ untersucht, wie sehr die digitale Technologie und die sozialen Netzwerke das Stadtleben verändert haben. Shenzhen ist in ihrer stadtgeschichtlichen Entwicklung typisch für all diese Aspekte: es ist eine Planstadt, in der 1979 gerade mal 300.000 Einwohner lebten; heute sind es 13 Millionen. Das Gebiet grenzt nördlich an die Sonderverwaltungszone Hongkong, hat selbst den Status einer Sonderwirtschaftszone und ist daher besonders attraktiv für Investoren. Die Stadt ist eine der am schnellsten wachsenden Städte der Welt, und die Zunahme der Bevölkerung pro Jahr ist ähnlich hoch wie in Shanghai. Ökonomisch bilden die Elektronik- und die Telekommunikationsindustrie den Schwerpunkt, weshalb Shenzhen das höchste Pro-Kopf-Einkommen in China verzeichnet. Insofern bildet die Stadt die ideale Kulisse, den kulturellen Wandel der Urbanisierung und ihre positiven wie negativen soziologischen Begleiterscheinungen zu diskutieren. www. en.szhkbiennale.org/