Beträutes Bräunen
Wer zulange in glühender Hitze am Strand ein Sonnenbad nimmt oder sich im Solarium auf der Sonnenbank ausstreckt, setzt sich der Gefahr aus, später an Hautkrebs zu erkranken. Auch der Umgang mit der Tätowiernadel ist nicht immer völlig risikolos, denn nicht ohne Grund verteilt z.B. das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit ein „Merkblatt für Betreiber von Tatoo- und Piercingstudios“ und mahnt im Text ein Einhalten „geeigneter Desinfektions- und Sterilisationsverfahren“ an. Anders geht es hingegen beim „Beträuten Bräunen“ des Künstlers Thilo Droste zu, als er kürzlich an drei Tagen im Berliner „Kunstraum t27“ zu einem „künstlerisch-künstlichen Sonnenband“ einlud. „Der Künstler spricht gleichermaßen die Gedächtnisleistung der Haut wie ihre archaische Funktion als Leinwand an, indem er Schablonen anbietet, um sich von der UV-Strahlung eines Solariums tätowieren“ zu lassen. Die Eitelkeit der Muse und die Hybris des Künstlers, der sich sonnengottgleich in sein Werk einschreibt (oder -brennt) werden in der schelmischen Inszenierung zusammengeführt und befragt.“ Termine: 8.,15. und 22. Januar 2015, jeweils 17 bis 19 Uhr, Thomasstr. 27. Drostes Aktion ist ein Beitrag zur Ausstellung „Stillstand der Sonne“, die Dr. Martin Steffens kuratiert bis 25. Januar 2015). Im Kunstraum t27 finden in monatlichem Wechsel kuratierte Ausstellungen statt, ergänzt um Performances, Lesungen und Konzerte. www.kunstraumt27.de.