Berlin: Sowjetische Gedenkstätte erneut beschmiert

19. April 2022 · Kulturpolitik

Anderthalb Wochen nach einem ersten Farbanschlag auf das Sowjetische Ehrenmal in Berlin-Treptow wurde die Gedenkstätte erneut beschmiert. Unbekannte hinterließen an Säulen den Buchstaben „Z“ sowie die Vokabeln „Mörder und „Orks“ – eine Anspielung an die „Vollstrecker des Bösen“ in den Fantasy-Romanen von J.R.R. Tolkien. Die Staatsschutzabteilung beim Berliner Landeskriminalamt hat die Ermittlungen an sich gezogen. „Das Denkmal im Treptower Park ist allen Soldaten der ehemaligen Sowjetunion gewidmet, die 1945 bei der Schlacht um Berlin ihr Leben ließen. Zum Denkmal gehören auch 7000 Grabmäler für gefallene Soldaten, darunter nicht nur Russen. Im Zweiten Weltkrieg kämpften auch Soldaten für die Sowjetunion, deren Länder inzwischen eigene Staaten sind, wie eben Weißrussland und die Ukraine. Botschafter Melnyk hatte das Grabmal auch für Ukrainer ‘heilig’ genannt. Über drei Millionen ukrainische Soldaten seien schließlich im Zweiten Weltkrieg gefallen“, schreibt die „Berliner Zeitung“. Die 1949 fertigstellte Anlage war schon früher Ziel von Vandalismus-Attacken: 1989 wurden Sarkophage und ein Sockel mit anti-sowjetischen Parolen beschmiert; die Verursacher wurden in der rechtsextremen Szene vermutet. 2025 kam es zu einem Brandanschlag auf eine Gedenkplatte. 2019 wurde eine Statue mit einer dunklen Flüssigkeit übergossen. In Berlin gibt es vier Ehrenmale dieser Art, jenes in Treptow ist das größte und wichtigste. Die Bundesrepublik Deutschland hatte sich im Zuge der Wiedervereinigung verpflichtet, diese sowjetischen Gedenkstättendauerhaft zu erhalten.


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