Berlin: Queerhana
Unter einer Autobahnbrücke in Tel Aviv schlugen einige Queers im Jahr 2002 ihr Camp auf und feierten eine Party – das war „die Geburtsstunde einer queeren Bewegung, die bis 2009 an verschiedenen Orten in Jaffa/Tel Aviv Parties organisierte: Queerhana. Der Name fand seinen Ursprung in einem Wortspiel aus ‘Karachana’, (hebr. ‘wilde Party’, arab.: ‘Bordell’) und ‘queer’“. Queerhana schuf „in einer von Krieg und Rassismus geprägten Gesellschaft Freiräume, die Rückzugsraum und Ort politischer Aktivität gleichzeitig waren… Die Bewegung bot jüdischen wie palästinensischen Queers ein politisches und soziales Zuhause, das diese in der israelischen Mainstream-Gay-Szene nicht finden konnten…“ Vom 27. Mai bis zum 2. Juli 2017 dokumentiert nun eine Projektgruppe in der Berliner nGbK – neue Gesellschaft für bildende Kunst unter dem Titel „This is a free Zone“ „die Entstehung und Entwicklung von Queerhana im Kontext anderer autonomer Bewegungen in Israel/Palästina von 2001 bis 2009. Das Projekt wirft 15 Jahre später einen Blick zurück und stellt Fragen nach dem Zusammenhang von Party und Politik: (Wie) kann man während des Krieges tanzen? Was ist nötig, um einen gemeinsamen Raum für palästinensische und jüdischisraelische Queers zu schaffen? Kann man einen „Safe Space“ kreieren, ohne dieselben, ausgrenzenden Machtverhältnisse und Dichotomien zu wiederholen, die der Raum eigentlich auflösen will?“ Mit: Shiri Blumenthal, Rahel Laurie, Yossef(a) Mekyton, Zvonimir Kontrec, Liad Hussein Kantorowicz, Claudia Levin, Moshe Kutner, Adi Shpigel, Nathi Oh, Aviv Victor, Raafat Hattab, Activestills, Oren Ziv, Shay Ben Efraim, Yossi Bartal, Samira Saraya, Tamara Schreiber, Rapha Hu, León Allez, Boaz Y, Orr Guilat, Michael (Mysh) Rozanov, Nate + Maizta, Malvina R. Schorlé, Yosi Speedy, Gala Weizman u.a.