Berlin: Quadrature - Ebenen der Expansion
In der Galerie im Saalbau von Berlin-Neukölln eröffnet die Berliner Gruppe “Quadrature” (Jan Bernstein, Juliane Götz, Sebastian Neitsch) am 1. Sept. 2017 eine Ausstellung über die “Ebenen der Expansion”. Wie kann man die Welt jenseits des menschlichen Vorstellungshorizontes beschreiben? Wie Größen, Zusammenhänge und Zeitspannen begreifen, die über unsere alltägliche festgesetzte Erfahrung hinausgehen? Die Vermessung geografischer Phänomnene und deren kartografische Erfassung innerhalb eines Koordinatensystems ist die eine Möglichkeit, im 20. Jh. ergänzt um die praktische Anwendung physikalischer und astronomischer Erkenntnisse, um mittels Raumfahrt ins Universum vorzudringen (Höhepunkt war die erste Landung von Menschen auf dem Mond 1969). Metaphorisch tangieren diese Ebenen der Expansion aber auch die “Widersprüchlichkeit und Mehrdeutigkeit des Raumbezugs unserer Zivilisation sowie ihrer Ausbreitung im uns (un)bekannten Universum. Ihre künstlerischen Apparate und Artefakte enthüllen eine poetische Kartographie zwischen naturwissenschaftlich-mathematischer Analyse und menschlich-philosophischer Verortung.” Aneignung von Welt durch deren Erforschen und Erkennen bedeutet zugleich auch deren praktische Eroberung – und im nächsten Schritt dann deren Zähmung und Zivilisierung, um dem Umweltdruck begegnen zu können, dem der Mensch aufgrund seiner anthropologischen Konditionierung unterliegt. “Sich in der Welt zu recht finden” mittels Landkarte oder GPS heißt, den Raum, in dem man sich bewegt, zu beherrschen. Für die Künstler stellt sich dann die Frage: wo liegen die Grenzen des Verstehens und des Machbaren? www.kultur-neukoelln.de