Berlin: neues Exilmuseum am Anhalter Bahnhof geplant

500.000 Deutsche und Österreicher mussten in den 1930er Jahren vor den Nazis ins Ausland fliehen. Der Historiker Wolfgang Benz, Autor des Buches „Das Exil der kleinen Leute“ und emeritierter Leiter des Zentrums für Antisemitismusforschung an der Technischen Universität Berlin, berät heute eine Initiative, die diesen Emigranten später Anerkennung zuteil werden lassen möchte. Dazu plant die Initiative ein Exilmuseum auf dem Gelände des Anhalter Bahnhofs in Berlin. Vom Anhalter Bahnhof aus traten u.a. Bertold Brecht, Heinrich Mann, Klaus Mann oder auch Alfred Döblin die Fahrt ins Exil an. Vom Bahnhofsgebäude ist nach den Bombardierungen im Zweiten Weltkrieg und dem Abriss der Ruine 1959 heute nur noch der Portikus erhalten. Gründungsdirektor dieses Museums ist Christoph Stölzl, ehemaliger Berliner Kultursenator und Direktor des Deutschen Historischen Museums in Berlin. Bernd Schultz, Gründer des Auktionshauses Villa Grisebach, hat aus seinem privaten Kunstbesitz Werke versteigert und damit 6 Mill. Euro in eine Stiftung für das neue Exilmuseum eingebracht. Die Kosten für das Museum liegen bei 40 Mill. Euro, davon allein 27 Mill. Euro. Die Eröffnung soll 2025 erfolgen.