Berlin: Irritationen um Performance-Abbruch von Tania Bruguera

16. Februar 2024 · Kulturpolitik

Eine für 100 Stunden konzipierte Performance der Künstlerin Tania Bruguera im Museum Hamburger Bahnhof mit der Verlesung eines Textes von Hannah Arendt wurde nach 88 Stunden wegen massiver Störungen mit pro-palästinensischen Protesten abgebrochen.

Kurze Zeit später berichtete die „Berliner Zeitung“, anschließend habe Tania Bruguera „auf verwirrende Art nicht nur Verständnis für die Protestaktion“ geäussert, sondern auch noch zugegeben, „dass sie einen Teil der Aktivisten selbst eingeladen“ habe. Nach einem ersten Protestauftritt am Nachmittag, dies anscheinend mit Billigung der Künstlerin, sei es dann am Abend noch zu einem zweiten Protest gekommen, der eskalierte: „Die Künstlerin sowie die Lesenden wurden beschimpft und aggressiv niedergebrüllt… Laut Mirjam Wenzel, die Direktorin des Jüdischen Museums Frankfurt, die ebenfalls an der Performance teilnahm, sei einer der beiden Direktoren des Hamburger Bahnhofs, Sam Bardaouil, dabei bespuckt worden.“ Tania Bruguera äusserte Verständnis: klar„sei sie zwar verletzt gewesen, als einer der Aktivisten sie als etwas bezeichnete, das sie nicht sei, aber sie wisse eben, dass so etwas bei solchen Aktionen passieren könne.“ Die Aktion sei doch gewaltfrei verlaufen und die Unterbrechung der Lesung sei das Hauptziel der Intervention gewesen, verurteilt jedoch „die Angriffe auf die Direktoren des Hamburger Bahnhofs“. Fazit der „Berliner Zeitung“: „Warum die Lesung dann von ihr selbst abgebrochen worden ist, versteht man jetzt nicht mehr.“

Dazu in Band 283 erschienen:


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