Berlin: Diskussion um Nan Goldin-Retrospektive

22. November 2024 · Kulturpolitik

Die Neue Nationalgalerie in Berlin widmet der US-Fotografin Nan Goldin vom 23.11.2024 bis zum 06.04.2025 eine Retrospektive mit dem Titel „This Will Not End Well“. Doch diese wird von Diskussionen über die politische Haltung Goldins im Nahost-Konflikt überschattet.

Seit dem Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 hat sich Nan Goldin, die selbst aus einer jüdischen Familie stammt, „mehrmals anti-israelisch positioniert“, so das Boulevardblatt B.Z.. Der „Spiegel“ registriert gar einen „Kulturkampf!“ und eine „Schlammschlacht“. Klaus Biesenbach, Direktor der Neuen Nationalgalerie, bemühte sich via dpa um eine Klarstellung: „Es ist wichtig, festzuhalten, dass wir die Meinungsfreiheit respektieren und jeder Mensch ein Recht zu einer freien Meinungsäußerung hat…Wir stimmen Nan Goldins Aussagen zum Nahost-Konflikt nicht zu. Es war auch Nan Goldin im Rahmen dieser Ausstellungsvorbereitung klar, dass wir sie als Künstlerin sehr schätzen, aber nicht ihre Meinung teilen.“ Allerdings geht es in dieser Ausstellung um das fotografische Lebenswerk der Künstlerin, nicht um ihre politische Haltung im aktuellen Nahost-Konflikt. Ihre intimen Fotografien thematisieren persönliche Geschichten,  Drogen, Sex, Gewalt und Tod. Bekannt ist auch ihr politischer Aktivismus. Meron Mendel, Direktor der Frankfurter Bildungsstätte Anne Frank, fordert eine „gesunde Debattenkultur“ ein, „um solche Konflikte in eine diskursive Form zu bringen.“ Im Rahmen der Ausstellung wird ein Symposium zum Thema „Kunst und Aktivismus in Zeiten der Polarisierung. Diskussionsraum zum Nahostkonflikt” stattfinden. Goldin wurde dazu eingeladen, will aber nicht teilnehmen. Auch die Künstlerin Candice Breitz hat eine Teilnahme an dem Symposium abgesagt.

Dazu in Band 237 erschienen:


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