Berlin: Architekten protestieren gegen Museumswettbewerb

31. März 2016 · Kulturpolitik

Am Berliner Kulturforum entsteht unweit des Potsdamer Platzes in der Nachbarschaft der Neuen Nationalgalerie ein Museum des 20. Jh. Die Bestände der Nationalgalerie zur Kunst des 20. Jahrhunderts, die Sammlungen Marx und Pietzsch, Teile der bei den Staatlichen Museen angesiedelten Sammlung Marzona sowie Werke aus dem Kupferstichkabinett können dann ab 2022 erstmals in der Neuen Nationalgalerie und im geplanten Neubau zusammenhängend gezeigt werden. Zum Ideenwettbewerb reichten 460 Architektenbüros Entwürfe ein. Das Preisgericht prämierte im Februar 2016 zehn Einreichungen, für die nächste Phase werden außer ihnen noch weitere acht bis zwölf Teams eingeladen. Außerdem können sich noch weitere Büros über einen internationalen Wettbewerb qualifizieren. In einem Offenen Brief forderte der BDA-Bund Deutscher Architekten Berlin unlängst „grundlegende Änderungen in der Ausschreibung für den Realisierungswettbewerb des Museums“. Die Architekten monieren die bislang mangelnde „Möglichkeit der Entwicklung eines übergeordneten städtebaulichen Konzepts einschließen. Zudem sollte der Wettbewerb nicht an ein ÖPP-Verfahren gekoppelt werden.“. Die bisherigen Ergebnisse des Ideenwettbewerbs würden die „Befürchtungen“ des BDA bestätigen: „Sowohl in Bezug auf die preisgekrönten Entwürfe als auch allgemein lässt sich feststellen, dass die vielfältigen, an das Grundstück unmittelbar angrenzenden städtebaulichen Schwierigkeiten wie die Potsdamer Straße, die Piazetta, die Einbindung der Matthäikirche etc. mit der vorliegenden Festlegung des Grundstücks nicht überwunden werden konnten.“ Ein vorgeschalteter Städtebauwettbewerb sei jedoch „politisch nicht erwünscht“, beklagen sich die Unterzeichner. Sie wünschen sich nun für das zweite Wettbewerbsverfahren wenigstens die Focussierung auf ein „Gesamtkonzept“, das weitere gestalterische Maßnahmen in der Zukunft zuließe: „Es geht hier nicht nur um ein Museum, nicht nur um den Dialog mit den Ikonen der Moderne, es geht um einen neuen Mittelpunkt der Stadt Berlin.“


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