Berlin: Akademie der Künste und SPD kritisieren Kultursenator
Berlins Kultursenator Joe Chialo mochte nicht geahnt haben, welchen Widerstand er hervorrufen würde, als er ankündigte, die Bewilligung von Fördergeldern für Kulturprojekte künftig strikt an eine Antidiskriminierungsklausel zu koppeln.
Nachdem der Berliner Rat für die Künste, eine Koalition der Freien Szene mit dem bbk Berlin, inm berlin, LAFT Berlin, und dem Netzwerk Berliner Filmfestivals, massive Bedenken äusserte, meldete sich ebenso die Sektion Bildende Kunst in der Akademie der Künste zu Wort und schloss sich „dem Appell der genannten Gruppen und Initiativen mit Nachdruck an.“ Denn mit jener Klausel werde“ administrativ und massiv in die Freiheit der Künste und besonders künftige Kunstförderungen“ eingegriffen. Auch die Berliner SPD „sieht offene Fragen in Sachen Rechtssicherheit und Sanktionsmöglichkeiten“, schrieb der „Tagesspiegel“. Es sei zwar richtig, „stärker darauf zu achten, jeglicher Form von Antisemitismus, Rassismus und Diskriminierung keinen Raum zu geben“, so die kulturpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, Melanie Kühnemann-Grunow. Aber sie hätte sich gewünscht, „dass der Kultursenator hier zunächst das Gespräch mit den Kultureinrichtungen sucht.“