Belvedere: Minister will neue Geschäftsführung

29. Juli 2016 · Museen & Institutionen

Österreichs Kulturminister Thomas Drozda (SPÖ) entschied, „wegen Verstößen gegen hausinterne Verhaltensregeln“ werde die Geschäftsführung des Wiener Belvedere ab 2017 „neu aufgestellt“. Der zum Jahresende 2016 auslaufende Vertrag mit der Direktorin Agnes Husslein-Arco werde nicht verlängert; eine bereits erfolgte Ausschreibung für die künstlerische und die kaufmännische Leitung werde wiederholt. Damit ist auch das Dienstverhältnis mit der Prokuristin Ulrike Gruber-Miklucik beendet. Husslein-Arco wird ein Verstoß gegen die hausinternen Compliance-Richtlinien vorgeworfen; sie soll in unzulässiger Weise dienstliche und private Interessen miteinander vermischt haben. In die Kritik geriet dabei auch die Prokuristin Gruber-Miklucik, der man ein Abzeichnen fragwürdiger Rechnungen vorwirft, wobei die Prokuristin freilich dennoch Pflichtverletzungen der Direktorin ans Ministerium und an den Kuratoriumsvorsitzenden Hans Wehsely gemeldet hatte. Dieser musste wiederum ebenfalls zurücktreten, weil er eigenmächtig eine Wirtschaftsprüfungsfirma beauftragt hatte, deren Rechnung in Höhe von 130.000 Euro der Minister für völlig überhöht hält. Husslein-Arco verteidigte sich in einer persönlichen Pressemitteilung: „Als Direktorin bin ich 365 Tage im Jahr rund um die Uhr im Einsatz: Denn es geht nicht nur darum, das Haus zu führen, sondern auch darum, das Vertrauen der Sammler, der potenziellen Leihgeber und der Sponsoren zu gewinnen. Deshalb ist es unabdingbar notwendig, dort präsent zu sein, wo Kunst stattfindet und vorhanden ist. Daraus ergibt sich zwangsläufig eine Überschneidung von beruflicher Tätigkeit und Privatleben. In meinem Fall waren diese Überschneidungen immer bekannt (z. B. dass ich im Sommer von meinem Wohnsitz in Kärnten aus arbeite)…“ . Minister Drozda hofft nun, „eine voll handlungsfähige DoppelGeschäftsführung“ bereits zum 1. Januar 2017 einsetzen zu können.


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