Zum 85. Geburtstag von Bazon Brock
Bazon Brock wurde 85 Jahre alt. Der emeritierte Professor für Ästhetik an der Bergischen Universität Wuppertal nennt sich selbst „Denker vom Dienst“ und „Künstler ohne Werk“. Erste „Aktionslehrstücke“ schrieb er als 21jähriger 1957; in den 1960er Jahren war er an der Happening- und Fluxus-Bewegung beteiligt, nahm z.B. an deren Festivals und Aktionen 1964 in Aachen und 1954 in Wuppertal teil. Als Theoretiker prägte er den Begriff „Ästhetik als Vermittlung” 1977 im gleichnamigen Buch, in welchem er diesen Begriff als ein zentrales Lehr- und Aktionskonzept beschreibt. Als solch eine Form von „Action Teaching“ sind auch die „Besucherschulen“ zu verstehen, die Brock seit 1969 und dann bis 1992 regelmäßig in Kassel während der Documenta durchführte. Seine Idee, zeitlich parallel zwei Documentas zu veranstalten, nämlich eine mit der neuesten Kunst und eine zweite, auf der das gezeigt werden sollte, was nicht ausgestellt wurde, ließ sich nicht verwirklichen. Sein Konzept einer „Denkerei“ führt er heute mobil an verschiedenen Orten weiter.
Dazu in Band 253 erschienen: