Bayern: Irritationen um Restitution
„Restitutionsdebatte: Verzögert Bayern Rückgabe von Raubkunst?“ titelte der Bayerische Rundfunk BR. Es geht um drei Objekte im Besitz der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen, die „einst dem Kunsthändler Alfred Flechtheim“ gehörten.
„Seine sehr alten Erben machen über ihre deutschen Anwälte Druck“, heißt es weiter. Doch laut BR fürchtet der Historiker Willi Korte, dass „die Bundesländer Juristinnen und Juristen in das noch zu schaffende Schiedsgericht mit dem Auftrag schicken, die Museumsschätze möglichst für Deutschland zu bewahren… Der Vorwurf lautet nun: Die bayerische Kulturverwaltung verzögert die Rückgaben, spielt auf Zeit“ Korte befürchtet, „gerade auch im Hinblick auf die bayerische Reaktion und Handhabung von Restitutionsfällen, dass in den Ländern und Kommunen eher die Hoffnung besteht, dass die bisherige, restitutionsfreundliche Kommission durch weniger restitutionsfreundliche Schiedsgerichte abgelöst wird.” Alfred Flechtheim wurde als Galerist und Sammler moderner Kunst bereits vor 1933 angefeindet. Im März 1933 wurde seine letzte Ausstellung mit Versteigerung in Düsseldorf von NSDAP-Mitgliedern so stark behindert, dass sie abgebrochen werden musste; Flechtheim floh im Mai 1937 ins Ausland.
Dazu in Band 291 erschienen: