Autonomy Cube
Vom 23. Oktober 2015 bis zum 3. Januar 2016 präsentiert das Edith-Ruß-Haus für Medienkunst in Oldenburg das Projekt „Autonomy Cube“ der Künstler Trevor Paglen und Jacob Appelbaum. Dabei handelt es sich um eine Skulptur, die gleichzeitig aber auch um „ein offenes Netzwerk, also einen Wi-Fi-Hotspot darstellt“, der im Zeitalter der Internetüberwachung einen anonymisierten Zugang ins Netz ermöglichen soll: vielen ist die Datensaammelwut der Nachrichtendienste nicht geheuer, andere wiederum wollen nicht, dass Marketing-Analysten mittels Tracking Cookies ihr Surfverhalten ausforschen. Trevor Paglen hat sich darauf spezialisiert, „in seinen Fotografien von schwer bewachten Überwachungs- und Militärzentren das Unsichtbare sichtbar“ zu machen und solchermaßen die Sensibilität des Betrachters für die nahezu allmächtige „Herrschaft der Algorhythmen“ zu schärfen. Appelbaum ist einer der Hauptakteure im Dokumentarfilm „Citizenfour“ über die von Edward Snowden aufgedeckte Spionage-Affäre. Der „Autonomy Cube“ funktioniert nach einem Verschlüsselungsprinzip, das einer Zwiebel mit vielen Schichten gleicht, indem Tausende von Freiwilligen in einem Netzwerk Server und Relais zur Verfügung stellen. Auf einer Ebene im Ausstellungshaus der Oldenburger Medienkunst-Initiative ist dieser Cube das einzige Kunstwerk: „Er soll nicht nur freien und anonymisierten Zugang zum Internet ermöglichen, sondern darüber hinaus einen einladenden öffentlichen Raum für alle Interessierten bieten. Deshalb bleibt der Eintritt während des gesamten Ausstellungszeitraumes kostenfrei. So hat jeder freien Zugang zu diesem Netzwerk und kann es zum nicht überwachten Surfen im Internet nutzen…“ www.edith-russ-haus.de