Ausstellung über Nazi-Karrieristen nach 1945
Das Deutsche Historische Museum in Berlin zeigt vom 27. August bis zum 5. November 2021 die Ausstellung „Die Liste der ,Gottbegnadeten`. Künstler des Nationalsozialismus in der Bundesrepublik”. Sie dokumentiert, wie Künstlerkarrieren der Nazizeit nach 1945 in der Bundesrepublik fortgesetzt werden konnten – Arno Breker ist in diesem Kontext das bekannteste Beispiel, doch auch viele andere Maler und Bildhauer jener Generation erhielten in den 1950er Jahren öffentliche Aufträge. Wer als Künstler in den Kriegsjahren in die amtliche “Liste der Gottbegnadeten” aufgenommen wurde, war vom Wehrdienst befreit. Obwohl nach 1945 im internationalen Kunstbetrieb abstrakte Stilrichtungen dominierten, zeigt diese Ausstellung, dass in der westdeutschen Öffentlichkeit der Zeitgeschmack in Sachen Kunst vielerorts bruchlos an das anknüpfte, was aus der NS-Zeit vertraut war. Im Kölner Rheinpark z.B. stellte man zur Bundesgartenschau 1957 Skulpturen auf, die zwar nicht in jedem Fall als NS-Kunst im engere propagandistischen Sinne einzuordnen sind, die aber gleichwohl eine ästhetische Konzeption des Akademismus der 1930er Jahre in die Nachkriegszeit verlängerten.
Dazu in Band 120 erschienen: