Auktionshaus Grisebach: 6,3 Mill. Euro für ExilMuseum
Bernd Schultz, Gründer des Berliner Auktionshauses Villa Grisebach, plant die Einrichtung eines ExilMuseums. E soll an die 500.000 Menschen erinnern, ab 1933 durch den Druck der Nazis Deutschland verlassen mussten und ins Exil gingen. Zur Motivation für dieses Projekt erklärte Schultz gegenüber dem Sender rbb, die Gründung eines solchen Museums sei notwendig, „weil wir uns nicht annähernd darüber im Klaren sind, welch existenzieller Verlust das für unser Land bedeutet. Die Zwanzigerjahre waren vornehmlich jüdisch geprägt – ob in der Wissenschaft, der Kaufmannschaft, der Literatur oder Fotografie. Sie haben Berlin zu dieser berühmten Weltstadt gemacht. Wir werden vornehmlich die Zeit bewusst machen, in der Deutschland 1933 bis 1938 ungefähr 500.000 über alle Maßen kreative Menschen verloren hat, weil sie ins Exil flohen.“ Um die Museumsgründung voran zu treiben, versteigerte Bernd Schultz im eigenen Haus seine Sammlung mit 400 Zeichnungen von alten Meistern bis zu Picasso und Warhol, Kunst des 19. Jh. und zeitgenössischer Kunst. Insgesamt betrug der Erlös 6,3 Mill. Euro; allein für ein Blatt von Käthe Kollwitz ging ein Bieter bis zum Hammerschlag bei 437.000 Euro mit, ein Selbstbildnis von Oskar Kokoschka erzielte 362.509 Euro. https://www.grisebach.com