Athen: Inoffizielle Zelte
In Athen und in Kassel sind nicht derzeit nur die offiziell eingeladenen Documenta Künstler am Start, sondern in kommunalen Rahmenprogrammen und im Off-Kunstbereich auch noch viele andere. So arbeitet z.B. der Künstler Thierry Geoffroy/COLONEL derzeit in beiden Städten, um „eine Debatte über die globale Rolle“ der Kunst in Biennalen und anderen Großveranstaltungen anzustoßen. Ihm geht es dabei um die Analyse von „Struktur und Konzept“ von Adam Szymczyks kuratorischem Handeln, und dazu stellt er Fragen wie „Is Documenta Dangerous?“, „Why Athens?“ oder „Do artists have a role or a function?“. Bildnerische Antworten dazu stellt Thierry Geoffroy/COLONEL allerdings dort nicht vor Ort aus, sondern bis zum 30. Juni 2017 in Kopenhagen in der Sabsay Gallery. Titel: „#documentasceptic ALWAYS QUESTION THE STRUCTURE“. Während der Eröffnungstage der Athener Documenta hat Thierry Geoffroy/COLONEL Werke mit Zelten geschaffen – damit arbeitet er bereits seit 1991. Einerseits ähnelt der Zeltstoff der Malerleinwand, andererseits betont der Künstler damit aber auch eine Abkehr von der Arbeit am klassischen Tafelbild mit Farbpigmenten und Pinseln – dabei beruft er sich u.a. auf Marcel Broodthaers und Hans Haacke, die in ihrer Kunst auch das Museum in Frage gestellt und Institutionenkritik geübt hätten.