Athen Biennale
„Warten auf die Barbaren“ lautet das Thema der 6. Athen Biennale 2017/2018. Kuratoren sind Heart & Sword Division, eine Gruppe von Künstlern, Kuratoren und Theoretikern. Sie nehmen sich für die „Warte“-Aktivitäten ab April 2017 ein Jahr Zeit und präsentieren die Ergebnisse dann im April 2018 in einer Ausstellung. Dabei greifen sie das aktuelle Documenta-Motto auf und fragen, ob und wie denn ein „Lernen von Athen“ möglich sei. Was leisten Vokabeln wie „Erziehung“, „Freiheit“, „Norden“, „Süden“, „queer“ oder „einheimisch“ in signifikanter Weise für die zeitgenössischen kulturellen Debatten? Die Istanbul-Biennale 2013 hatte das Motto „Mutter, bin ich ein Barbar?“: hier wurde die Figur des „Barbaren“ als Gegenbild zur zivilen, d.h. bürgerlichen Identität definiert, und auch die irische EVA-Biennale 2016 war mit „Still /The) Barbarians“ betitelt, als Diskussion für Irland als Testfall für die moderne europäische Kolonialisation. Dazu erklären die Macher der Athen-Biennale: „Der Barbar ist weder der ominöse Andere, der Flüchtling, der Migrant, der Muslim, noch der exotisierende und erotisierende Orientalist, die ‘Bedrohung’ des ‘Nordkolonialisten’. Dennoch ist der Barbar näher als je zuvor. Wir sind keine Gastgeber, aber wir laden die Barbaren ein.“ Ab dem 15. April findet schon mal eine Aktions-Reihe unter dem Titel “Documena” statt, auf die sich die Teilnahmer an den Tagen davor mit einer “Klassenfahrt” vorbereiten. http://athensbiennale.org