Aserbeidschanischer Pavillon
Aserbaidschan nimmt in diesem Jahr zum zweiten Mal an der Biennale von Venedig teil und zeigt in seinem Pavillon zwei Ausstellungen: „Beyond the line“ richtet den Blick auf Künstler, deren Leben und Arbeiten durch das repressive Sowjet-Regime in der Mitte des 20. Jh. überschattet wurde. Die andere Werkschau „Vita Vitale“ bringt internationale zeitgenössische Künstler zusammen, die sich mit der Zukunft unseres Planeten beschäftigen. Beide Ausstellungen repräsentieren ein Land, dessen Vertreter mit ihren Biennale-Beiträgen über das Erbe des 20. Jh. und über die Zukunft nachdenken, wobei es im Speziellen um die sozialen und industriellen Transformationen auf dem eigenen Boden und in globalem Maßstab geht: Erdölförderung prägt die (Wirtschafts)geschichte und die Kultur rund um die Region von Baku seit Jahrhunderten. Die derzeitige politische Instabilität in der Kaukasus-Region hat auch etwas mit dem Rechtsstreit der Anrainerstaaten über die Schürfrechte für die Ölfelder im Kaspischen Meer zu tun. Auf dem Grund und an den Küsten vermuten Geologen rund 50 Milliarden Barrel – der soziale Standard und wirtschaftliche Wohlstand in Aserbaidschan wird auch in den kommenden Jahrzehnten in entscheidendem Maße von der Erdölindustrie und ihrem technischen Niveau abhängig sein.