Art Karlsruhe

6. Februar 2015 · Messen & Märkte

Für den Kunstjournalisten Helmut Lorscheid ist bei Kunstmessen „auch die Liste derer, die nicht dort ausstellen… interessant“. Dass der Berliner Galerist Johann König die Art Karlsruhe (5. bis 8. März 2015, Preview: 4. März 2015) meidet, ist ihm eine ausführliche Erwähnung wert. Die anderen, die kommen wollen und dürfen, teilen unter sich 35.000 qm für rund 200 One Artist-Shows und 20 Skulpturenplätze auf. Zwecks besserer Übersichtlichkeit ist der Parcours thematisch gegliedert: die Halle 1 ist unter dem Label „Limited“ in erster Linie für Editionen, Objekte und Fotografie reserviert. Neu in diesem Bereich sind z.B. die INDA Gallery und die Várfok Galerie aus Budapest mit ungarischer Fotokunst. In den Hallen 2 und 3 liegt der Schwerpunkt auf Malerei und Skulptur, und in der Halle 4 auf „Contemporary Art“. Zahlreiche Aussteller in der Halle 2 setzen in diesem Jahr auf Werke der ZERO-Gruppe, deren Arbeiten sich auf dem Markt zur Zeit großer Nachfrage erfreuen. Wer sich für Klassiker wie Chagall und Picasso interessiert, wird in der Halle 3 fündig. Mit 50.000 Besuchern jährlich zählt die Art Karlsruhe im zwölften Jahr ihres Bestehens zu den größeren Veranstaltungen dieser Art; und sie gilt als relativ solide: kein Party-Rummel wie in Miami, keine Rekordpreise mit Millionenbeträgen wie in Basel, sondern eher Durchschnittspreise bis etwa 60.000 Euro bei der Gegenwartskunst und bis etwa 150.000 oder 200.000 Euro bei der Klassischen Moderne machen das Profil dieser Kunstmesse aus. Über die Messe des vergangenen Jahres lästerte Rose-Maria Gropp in „Faz.Net“, sie sei „eine Veranstaltung für die Ausstattung des Eigenheims“ gewesen. Aber eine Kunstmesse ist nun mal in erster Linie eine Verkaufsveranstaltung, und wer den gutbürgerlichen Kunstgeschmack bedient, macht am ehesten gute Umsätze; fürs Experimentelle sind hingegen die Kunstvereine und die Kunsträume zuständig. Dass auf der Art Karlsruhe das ZKM und auf der Art Cologne die Kunsthochschule für Medien Sonderausstellungen bespielen dürfen, ist eher ein Alibi zur Versöhnung der Avantgarde-Kunst mit dem Kommerz. Unter den 210 Ausstellern sind in diesem Jahr 32 Neuzugänge, mithin immerhin 15 Prozent der Teilnehmer, die für mehr Abwechslung im Angebot sorgen. Knapp die Hälfte von ihnen kommt aus dem Ausland, davon sechs Galerien aus Italien. www.art-karlsruhe.de


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