Art Cologne: deutliche Verkleinerung

11. April 2019 · Messen & Märkte

Noch bis Sonntag läuft die Art Cologne 2019 in den Hallen 11.1 und 11.2 der Köln Messe. Dieses Jahr tritt die Messe in neuer Aufteilung auf: Leiter Daniel Hug hat sie bewusst verschlankt und um die dritte Halle, die Ebene 11.3, verkleinert. An unserem Stand im Eingangsbereich Süd freuen wir uns auf Ihren Besuch und haben natürlich auch ein besonderes Messeangebot vorbereitet. Dabei sind auch alle bisher erschienenen Ausgaben seit 1973, zum Stöbern und Blättern.

Mitte der 1990er Jahre war die Art Cologne noch doppelt so groß wie heute. 2019 indessen dürfen in diesen Tagen nur noch 176 Galerien in die Kölner Messehallen einziehen; das sind vierzig weniger als im Vorjahr. Die jetzige Verkleinerung soll nach dem Willen des künstlerischen Leiters Daniel Hug den Rundgang „konzentrierter“ und damit besucherfreundlicher gestalten. In der unteren Halle 11.1. findet man wie gehabt die Klassiker: die Galerie Maulberger (München) hat ein Bild von Bernhard Schultze für 148.000 Euro als Blickfang. Eine Farbfrottage von Max Ernst ist am Stand der Stuttgarter Galerie Valentien mit einem Preis von 16.000 Euro recht moderat notiert; und dort in unmittelbarer Nachbarschaft ein signalfarbiges abstraktes Bild von Piero Donazio für 250.000 Euro. Zwischen 11.000 und 14.000 Euro kosten großformatige Aquatinta-Radierungen von Georg Baselitz bei Henze und Ketterer (Wichtrach/Bern). Dieser etablierte Bereich in der Halle 1.1. mit hoch- und mittelpreisiger etablierter Avantgarde ist wie immer überzeugend; aber da kann man kuratorisch ja auch nichts falsch machen. Kleinformatige Kohlezeichnungen von August Macke aus dem Jahr 1914 für 26.000 bis 50.000 Euro sind kunsthändlerisch nun mal ein Selbstläufer.
In der oberen Halle hat Daniel Hug die jüngeren Galerien indessen in einem Kojenblock unter dem Label „Neumarkt“ zusammen gefasst. Hier gibt es bei Max Mayer (Düsseldorf) mit Text-Bild-Arbeiten von Sarah Kürten (um 9.500 Euro) oder bei Jan Kap (Köln) mit stilisierten Figurenbildern von Melike Kara (16.000-20.000 Euro) höchst interessante künstlerische Positionen zu sehen.
Über beide Hallenebenen erstreckt sich der Sektor „COLLABORATIONS“, bei dem zwei Galerien eine Koje zusammen bespielen, oder aber einzelne Galerien Gemeinschaftsarbeiten zeigen, Dialogbeziehungen und kunsthistorische Positionen heraus stellen: so präsentieren z.B. Esther Schipper (Berlin) und DREI (Köln) gemeinsam die Künstlerin Julia Scher, die sich in ihrem Schaffen mit Überwachungs- und Kontrollmechanismen beschäftigt. Die Galerie Kleindienst (Leipzig) dokumentiert, wie Arno Rink (1940-2017) die Maler der „Neuen Leipziger Schule“ beeinflusste, zu deren bekanntesten Vertretern Neo Rauch gehört, der mit je einer großformatigen Arbeit bei Eigen und Art (Leipzig/Berlin) und David Zwirner (New York) vertreten ist. (JR)

http://www.artcologne.de/

Dazu in Band 239 erschienen:


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