Art Cologne 2024: Deutliche Verjüngung
Am Donnerstag, den 7. November startete die diesjährige Ausgabe der Art Cologne. Vor allem jüngere Positionen sind in diesem Jahr mit dabei.
175 Galerien nehmen 2024 an der Art Cologne teil. Trotz Zuwachs zum letzten Jahr fällt in der Halle 11.1. auf, dass nicht die gesamte vorhandene Ausstellungsfläche bespielt wird. Doch für die Attraktivität der Messe wirkt sich das eher positiv aus – sie zog in diesem Jahr vor allem jüngere Galerien an und wirkt daher frischer und quirliger als in den vergangenen Jahren.
So ist z. B die Berliner Galerie Super Super Markt erstmals auf der Art Cologne vertreten. Sie geht u.a. mit dem ars viva-Preisträger Oscar Enberg an den Start. Am Stand der Berliner Galerie Molitor sind neben einer Installation aus Aktenordnern und Betonblöcken von Jesse Darling (12.000 Euro) kleinformatige Vinylbilder von Beatrice Bonino (4.000-4.500 Euro) und eine Arbeit von Dora Budor (4.000 Euro) zu sehen. 26 Galerien, die nicht älter als 13 Jahre sind, hat Messeleiter Daniel Hug im Sektor „Neumarkt“ zusammengefasst. Hier trifft man etwa auf eine große Aluminumskulptur von Karl Karner (48.000 Euro) als Blickfang der Koje der Wiener Galerie Kandlhofer.
„Collaborations“ heißt ein Programm mit Beiträgen, die aus einer künstlerischen Zusammenarbeit hervorgehen. Hier zeigt die Galerie Anna Laudel (Istanbul/Düsseldorf, Bodrum) eine Gemeinschaftsarbeit mit Glasbruch, Wollweberei und Aluminium der Künstlerinnen Belkis Balpinar und Ardan Özmenoglu (30.000 Euro). Die Förderkojen „New Positions“ umfassen diesmal 30 künstlerische Positionen, etwa Fotodrucke von Lukas Städler bei Dittrich und Schlechtriem (Berlin) oder Objektkunst von Alyce Ford bei Fiebach und Minninger (Köln).
Natürlich fehlen auch nicht die etablierten Zugpferde des Kunsthandels. Mit prominenten Namen wie Jenny Holzer, Anne Imhof, Rosemarie Trockel, Walter Dahn oder Thomas Ruff ist die Galerie Sprüth Magers (Berlin, London, Los Angeles, New York) vertreten. Die einstige Kölner Künstlergruppe „Mülheimer Freiheit“ hat ihren Auftritt mit Arbeiten aus den 1980er Jahren bei der Züricher Galerie Haas.
Gute Verkäufe in allen Preisklassen wurden schon am Vernissagenabend gemeldet. Thaddaeus Ropac (Salzburg, Paris, London, Seoul) verkaufte die Arbeit „Gestern und heute“ von Georg Baselitz (2020) für 875.000 Euro und Sprüth Magers eine Arbeit von Rosemarie Trockel (2012) für 150.000 Euro. Daniel Buchholz (Köln, Berlin, New York) trennte sich von einem Monumentalgemälde von Anne Imhoff für 250.000 Euro, und bei Nagel Draxler (Köln, Berlin, München) war der Stand mit Werken von Heimo Zobernig zu Preisen zwischen 90.000 und 150.000 Euro schon am ersten Abend ausverkauft.
Sehenswert sind im übrigen auch die drei Sonderausstellungen, nämlich eine Panoramaansicht von Pompeji des Künstlers HGEsch, eine Auswahl aus der Unternehmenssammlung der Landesbank Baden-Württemberg LBBW und die Sonderschau des ZADIK-Zentralarchiv des deutschen Kunsthandels über die Geschichte des Hamburger Auktionshauses Hauswedell & Nolte.
Die Messe kann noch bis einschließlich Sonntag, den 10. November besucht werden. KUNSTFORUM International ist in Halle 11.1 an Stand D010 mit tollen Messeangeboten zu finden.
www.artcologne.de