Art Brussels: Protest gegen Mehrwertsteuerpläne
Auf der jüngsten Art Brussels protestierte der belgische Kunsthandelsverband Rocad gegen die Pläne des belgischen Finanzministers, den Mehrwertsteuersatz im Kunsthandel auf 21 Prozent anzuheben.
Rocad-Präsident Patrick Mestdagh berichtet im Interview mit Nicole Büsing und Heiko Klaas für kunstmarkt.com: „Bisher wurden 21 Prozent lediglich auf die Marge zwischen dem Einkaufs- und dem Verkaufspreis erhoben. Die aktuellen Pläne der Regierung sehen jedoch vor, die Mehrwertsteuer auf den gesamten Kaufpreis zu erheben.“ Mestdagh beurteilt die Pläne als „Katastrophe für den belgischen Kunstmarkt“. Aktuell wäre dies ein klarer Wettbewerbsnachteil für die Galerien von Brüssel oder Antwerpen, denn in Frankreich z.B. gilt für den Kunsthandel ein Mehrwertsteuersatz von lediglich 5,5 Prozent. Und in Österreich sind bei der Einfuhr von Gemälden oder „dekorativen Bildwerken“ nur 13 Prozent fällig. Allerdings sieht eine EU-Richtlinie vor, dass alle Mitgliedstaaten ab 2025 für den Kunsthandel eine ermäßigte Mehrwertsteuer einführen können. Voraussetzung der Anwendung ist, dass die Ermäßigung von den Mitgliedstaaten in jeweiliges nationales Steuerrecht umgesetzt wird.
An der diesjährigen Art Brussels nahmen 176 Galerien teil. Aus Deutschland waren 19 Galerien vertreten. Die Messe feierte in diesem Jahr ihr 40jähriges Jubiläum.
Dazu in Band 289 erschienen: