ARCOmadrid: Medienkunst erobert Messehallen

6. März 2024 · Messen & Märkte

Ein größeres Digitalangebot mit bedeutenden Künstler*innen
von Sebastian C. Strenger

Vom 6. bis 10. März ist das städtische Messegelände in der spanischen Hauptstadt Schauplatz der 43. Kunstmesse ARCOmadrid mit dem Schwerpunkt Karibik, um die künstlerische Welt und deren Einflüsse auf die westliche Kunst vorzustellen.

Insgesamt zeigen 206 Aussteller*innen aus 36 Ländern ihre Kunst. Rund ein Drittel der Galerien stammt jeweils aus Spanien, Lateinamerika mit überwiegend Galerien aus Argentinien, Brasilien und Mexiko sowie überwiegend aus Europa mit dem Löwenanteil aus Deutschland. Die Sektion „Never the same“ schafft hier eine höhere Sensibilisierung auf klassische Positionen, die einen vertiefenden Blick in die Vielfalt lateinamerikanischer Kunstformen, Techniken und deren unterschiedliche künstlerische Ansätze wiedergibt.

Obschon die Messe mit sieben Galerien weniger zum Vorjahr an den Start geht, darunter Juana de Aizpuru, die als Messegründerin ihren altersbedingten Rückzug angekündigt hat, kehren internationale Galerien wie Capitain Petzel, Société oder Hollybush Gardens in diesem Jahr wieder auf die Messe zurück. Von den spanischen Galerien sind es große Player wie Elvira González, Nogueras Blanchard und Joan Prats.

Die diesjährige Arco durchmischt die Kulturen und wird aber auch eine Messe der internationalen Jubilare sein. Hierzu zählt die Präsenz des für seine raumgreifenden Skulpturen aus Stoff international bekannten Ernesto Neto (60) aus Brasilien, ebenso wie der deutsche Künstler Albert Oehlen bei Max Hetzler, der einen Zweitwohnsitz in Segovia hat und im September seinen 70 Geburtstag feiert, aber auch der verstorbene spanische Bildhauer Eduardo Chillida (100), genauso wie Salvador Dali zum 120. Geburtag im 100. Jahr des Surrealismus.

Besondere Präsentationen erwarten die Besucher*innen in diesem Jahr an den Ständen von Anita Beckers. Sie zeigt ebenso wie in ihrer Galerie mit der noch bis zum 6. April laufenden Ausstellung „At any given hour“ in Frankfurt den bedeutenden spanischen Medienkünstler Daniel Canogar aus Los Angeles, der den Gemälden Mark Rothkos multimedial über Screens nachspürt, wie auch bei Max Estrella aus Madrid. Ebenso der von der renommierten Phillips Collection zur Biennale präsentierten Italiener Federico Solmi, der als Multimedia-Künstler Zeichnung und Malerei mit neuen Technologien wie 3D-Animation und neuer Videospiel-Software kombiniert.

Die Wiener Galerie Nächst St. Stephan zeigt neueste Arbeiten von Katharina Grosse, die Koreanerin Jongsuk Yoon und den 80 Jahre alt werdenden abstrakten Maler Helmut Federle. Während Vera Munro aus Hamburg auf die kleinen Architektur-Malereien der 33-jährigen Kubanerin Laura Carralero setzt. Erstmals findet die Arco zeitgleich zur Eröffnungswoche der Maastrichter „Tefaf“ statt. Die Messe erwartet an fünf Messetagen knapp 100.000 Besucher*innen.

Dazu in Band 215 erschienen:


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