ARCO Lisboa
Rund 60 Galerien bespielen die ARCO Lisboa (16.-19. Mai 2019), zu der im vergangenen Jahr 11.000 Besucher kamen. Portugal ist zwar wirtschaftlich solide mit einem Wirtschaftswachstum von 2,7 Prozent und einem Haushaltsdefizit von weniger als einem Prozent, daher bietet das Land gute Rahmenbedingungen für Investoren. Doch die Zuwachsraten verdankt Portugal vor allem dem Tourismus. Die linke Regierung hat den von der Europäischen Zentralbank verordneten Sparkurs zwar verbal aufgekündigt, die Konsolidierungspolitik aber nicht wirklich aufgegeben und z.B. sogar Kürzungen im Gesundheitswesen vorgenommen – der Staat investiert nur in sehr bescheidener Weise in öffentliche Aufgaben, und so lebt auch der Kunsthandel in erster Linie von Privatsammlern. Was deren Zahl im internationalen Vergleichsmaßstab mit Sammlern aus den USA, dem arabischen Raum oder China angeht, so ist die Szene in Portugal überschaubar, weshalb auch der ARCO-Ableger in Lissabon behutsam agiert. Das quirlige Vergnügungstreiben in der Lissaboner Altstadt und der spektakuläre Neubau des MAAT-Museums für Kunst, Architektur und Technologie können nicht darüber hinweg täuschen, dass es auf dieser Messe etwas bedächtiger, d.h. weniger massenhaft zugeht als in Basel oder Madrid: etwa ein Drittel der Aussteller kommt aus Portugal, ein weiteres Drittel aus Spanien, und die meisten der anderen vor allem aus Lateinamerika. http://www.ifema.es/arcolisboa_06/
Dazu in Band 208 erschienen: