Architekturbiennale Venedig: Bulgarischer Pavillon

Der Architekt Iassen Markov kuratiert bei der diesjährigen Architekturbiennale von Venedig den Bulgarischen Pavillon. Er konzipierte „Pseudonature“, eine experimentelle Installation an der Schnittstelle von Natur und Technologie, Realität und Simulation.
Das Projekt hinterfragt „die Zukunft der Nachhaltigkeit in einer Welt, in der natürliche Prozesse zunehmend durch künstliche Intelligenz und menschliches Eingreifen gesteuert werden. Im Zentrum von Pseudonature steht ein auffälliger Widerspruch: ein schneebedeckter Innenhof mitten im Hochsommer von Venedig. Eine solarbetriebene Schneemaschine erzeugt künstlichen Schnee – nur um die Solarpaneele zu bedecken, die sie antreiben. Die Sonne wird zugleich Schöpferin und Zerstörerin, treibt das System an und löscht gleichzeitig ihre eigene Arbeit. Dieser selbstregulierende Kreislauf offenbart das fragile Gleichgewicht nachhaltiger Technologien“, wird das Projekt angekündigt.
Im Inneren des Pavillons ist zudem „ eine abstrakte Interpretation des traditionellen bulgarischen Wohnzimmers“ inszeniert. „Ein handgefertigter Teppich der Künstlerin Rosie Eisor verwebt Tradition mit digitaler Ästhetik und verstärkt den Dialog zwischen Organischem und Synthetischem. So wie draußen das fragile Gleichgewicht zwischen Sonne, Schnee und Energie ständig im Wandel ist, spiegelt das Wohnzimmer den ebenso komplexen Versuch, Harmonie zwischen verschiedenen Formen von Intelligenz zu finden… Über die physische Installation hinaus präsentiert Pseudonature auch Universelle Rezepte für ein besseres Klima – das intellektuelle Fundament des bulgarischen Pavillons“. Diese „Rezepte“ wurden durch Künstliche Intelligenz zusammengefasst.
Dazu in Band 284 erschienen: