Anselm Kiefer wird 80 Jahre alt

Der Maler und Bildhauer Anselm Kiefer feiert am heutigen 8. März 2025 seinen achtzigsten Geburtstag. Anlässlich richten ihm das Van Gogh-Museum und das Stedelijk Museum in Amsterdam eine Retrospektive aus.
Kiefer wuchs als Kind in der Trümmerlandschaft der deutschen Nachkriegszeit auf, was später seine künstlerische Ikonografie entscheidend prägte. Seine Bilder zeigen oft menschenleere, verbrannte oder verwüstete Landschaften. Die 1970 entstandenen Heroischen Sinnbilder (der Titel ist ironisch zu verstehen) visualisieren die Auseinandersetzung des Künstlers mit der NS-Zeit, die in der Nachkriegszeit größtenteils verdrängt und totgeschwiegen wurde. Seit 1992 lebt Anselm Kiefer in Frankreich, wo er sehr beliebt ist. 2007 war er der Erste, der das Grand Palais bespielte, 2011 der erste bildende Künstler, der einen Ruf an das Collège de France erhielt und 2016 widmete ihm das Centre Pompidou eine umfassende Retrospektive. Im Jahr 2020 beauftragte Präsident Emmanuel Macron Kiefer mit mehreren Entwürfen für das Pariser Panthéon. Für die Ruhmeshalle wurde zuvor zuletzt 1924 ein Künstler vom Staat beauftragt. Auch hier thematisierte der Kiefer in Vitrinen mit Stein, Blei, verrosteten Fahrrädern und Blumen aus Aluminium Zerstörung und Vernichtung. 2021 zeigte Kiefer ebenfalls auf persönlichen Wunsch des französischen Präsidenten Macron im Pariser Grand Palais Ephémère Monumentalwerke zur Dichtung Paul Celans.
2023 wurde Anselm Kiefer für seine Verdienste um das Gemeinwohl mit dem Großen Verdienstkreuz mit Stern der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet und erhielt im gleichen Jahr den Deutschen Nationalpreis.
Dazu in Band 238 erschienen: