Anna und Bernhard Blume in der Kunsthalle Krems
Bis zum 16. März 2025 zeigt die Kunsthalle Krems die Ausstellung „Anna und Bernhard Blume Komplizenschaft (A=B)”.
Die von Andreas Hoffer kuratierte Schau zeigt groß- und mittelformatige Serien von Schwarzweißfotografien, ergänzt durch eine kleine Auswahl an farbigen Polaroids.
Das Künstlerpaar Anna und Bernhard Blume (1936-2020 bzw. 1937-2011) begann in den 1980er Jahren für Schwarz-Weiß-Aufnahmen performativ vor der Kamera zu agieren. Später arbeiteten sie auch seriell mit Polaroid-Fotografie und Video. Für diese Werke übernahmen sie mit deutlicher Ironie die Rolle eines Ehepaares mit einem Erscheinungsbild, wie dies für die konservative Nachkriegsgeneration typisch war. Doch gesittet und geordnet ging es in dieser inszenierten spießig-scheinheiligen Welt letztlich nicht mehr zu. Denn da flogen schon mal Kartoffeln durch die Luft, und zerbrochene Teller sind über den Küchenboden gesät. Mit Perücke im Hausfrauenlook und mit Blümchentapete im Hintergrund unternahmen die Blumes eine fotografische Gratwanderung zwischen Humorismus und Ungeheuerlichkeit. Da hieß es als Textbeigabe zu einem Foto auch schon mal provokativ: „Können Frauen denken?” Im Video „Kölle Alaaf” spielen sie ein biederes Ehepaar, das im heimischen Wohnzimmer Karneval feiert und dabei seine gutbürgerliche Fassade im rauschhaften Exzess auflöst. In der Ankündigung heißt es: „Geschlechterrollen und Klischees werden mit Ironie und Humor konterkariert, ebenso wie der bürgerliche Verhaltenskodex.” Anna und Bernhard Blume führten jede Phase des künstlerischen Prozesses selbst durch, von der Bildkomposition bis hin zur Entwicklung und Ausgestaltung der Fotos im Labor. Das Paar lebte und arbeitete in Köln. www.kunstmeile.at
Dazu in Band 33 erschienen: