Anna Boghiguian erhält den Wolfgang-Hahn-Preis 2024

Die Künstlerin Anna Boghiguian wird mit dem 30. Wolfgang-Hahn-Preis der Gesellschaft für Moderne Kunst am Museum Ludwig ausgezeichnet.
Die ägyptisch-kanadische Künstlerin armenischer Herkunft (geboren 1946 in Kairo) ist bekannt für ihre vielfältigen Arbeiten, die von Wandmalereien über (Notiz-)Bücher, Zeichnungen, Fotografien und Skulpturen bis hin zu großformatigen Installationen reichen. Anna Boghiguian, die durch die Welt reist und oft bescheidenste vor Ort gefundene Materialien benutzt, um ihre Ideen sichtbar zu machen, setzt sich inhaltlich mit den Nachwirkungen von Geschichtsverläufen und ihren Konflikten auseinander wobei sie immer auch aktuelle Debatten miteinfließen lässt. “Die Poesie und Einzigartigkeit ihres Werkes sowie ihre Direktheit und Expressivität passen ideal zur Sammlung des Museum Ludwig mit ihren starken expressionistischen Positionen. Anna Boghiguian ist erst in den letzten zehn Jahren international bekannt geworden, so dass dieser Preis nicht für ein Lebenswerk, sondern für eine hochaktuelle Künstlerin vergeben wird. Sie ist ganz und gar zeitgenössisch in ihren Themen und in den Verbindungen, die sie durch ihre Lektüren, Reisen und Internetrecherchen zwischen historischen Geschichten und politischen und ästhetischen Diskussionen unserer gegenwärtigen Welt zieht“, erläutert Gastjurorin Carolyn Christov-Bakargiev die Auszeichnung Anna Boghiguians. Die Künstlerin war bereits auf der Istanbul Biennale 2009, der Sharjah Biennale 2011 und bei der dOCUMENTA 13 in 2012 vertreten und hatte zuletzt große Einzelausstellungen im Museum für Gegenwartskunst in Siegen (2021) sowie im Kunsthaus Bregenz (2022). Der Wolfgang-Hahn-Preis (mit einem Preisgeld von 100.000 Euro, die in den Erwerb eines Kunstwerks der Künstlerin für das Museum Ludwig fließen) wird jährlich von der Gesellschaft für Moderne Kunst am Museum Ludwig vergeben und soll vorrangig zeitgenössische Künstler*innen ehren, die sich in der Kunstwelt durch ein international anerkanntes Œuvre bereits einen Namen gemacht haben, in Deutschland aber noch nicht so bekannt sind, wie sie es verdienen. Die Preisverleihung findet im November 2024 während der Art Cologne statt.
Dazu in Band 286 erschienen: