Alfredo Jaar in der Synagoge Stommeln
Die Synagoge im Pulheimer Ortsteil Stommeln ist eine der wenigen Synagogen, die während der Pogrome 1938 nicht beschädigt wurden: sie wurde nämlich schon vorher an einen benachbarten Landwirt erkauft, der die SA davon abhalten konnte, sein neu erworbenes Eigentum nieder zu brennen. Nach 1945 wäre die jüdische Gemeinde zu klein gewesen, um das Gebäude wieder für religiöse Zwecke zu nutzen – die überlebenden Juden in der Region schlossen sich stattdessen der Kölner Synagogengemeinde an, und die ehemalige Synagoge wird seit 1991 als Kulturort genutzt: einmal im Jahr lädt die örtliche Kulturverwaltung einen namhaften Künstler zu einer Installation im und am Gebäude ein, d.h. in enger Wechselbeziehung zu dem Raum. In diesem Jahr bespielt Alfredo Jaar vom 20. September bis zum 30. November 2019 den Ort mit einer minimalistischen Lichtinstallation; sie trägt den Titel „Lament of the Images“. „Mit seinen Foto- und Lichtinstallationen wie mit seinen Aktionen im öffentlichen Raum hinterfragt er nicht nur die zunehmend abstumpfende Wirkung der alltäglichen Bilderflut auf den Einzelnen und die Gesellschaft, sondern auch seine eigene Position als Bildproduzent. ‘Bilder sind niemals unschuldig’ – so sagt der Künstler selbst. Dabei setzt er immer wieder auf das Medium Licht: Licht als zentrales Element der Fotografie, als philosophische Kategorie und poetische Metapher; Licht als Erleuchtung, Blendung und Leerstelle.“ http://www.synagoge-stommeln.de/
Dazu in Band 118 erschienen:
Dazu in Band 257 erschienen: