AfD attackiert Bauhaus Dessau

25. Oktober 2024 · Kulturpolitik

„Im Landtag von Sachsen-Anhalt ist ein Antrag der AfD abgelehnt worden, der eine kritische Auseinandersetzung mit dem Bauhaus fordert“, meldete der Deutschlandfunk.

Anlass des kulturpolitischen Streits ist das bevorstehende Jubiläum „100 Jahre Bauhaus Dessau 2025“. Die AfD sieht in der Bauhaus-Bewegung einen „Irrweg der Moderne“. Von „Bausünden“ ist die Rede, von einem „globalen Einheitsbrei“ und einer Verdrängung „lokaler Identitäten“ in der Architektur. Barbara Steiner, Direktorin der Stiftung Bauhaus Dessau, betonte gegenüber der „Süddeutschen Zeitung“, man werde zum Jubiläum gewiss „keine ‘einseitige Glorifizierung’ vornehmen, wie man dies bei der AfD befürchtet. Ein kritischer Diskurs über die historische Bedeutung des Bauhaus-Erbes sei durchaus notwendig: In der Stiftung Bauhaus Dessau wird seit Jahren wissenschaftlich sowohl die Verfolgung als auch die Verstrickung von Bauhaus-Künstlern in den Nationalsozialismus eingeordnet.“ Kulturstaatsministerin Claudia Roth zeigte sich entsetzt, „dass jetzt die AfD mit erschreckend ähnlichen Argumenten und Formulierungen wie einst die NSDAP versucht, gegen das Erbe des Bauhaus heute vorzugehen“, das „ist in höchstem Maße alarmierend und absolut inakzeptabel“. Unter politischem Druck musste das Bauhaus Dessau 1932 nach Berlin übersiedeln und wurde 1933 endgültig geschlossen.

Dazu in Band 263 erschienen:


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