Actopolis

19. Mai 2016 · Aktionen & Projekte

Mardin im türkischen Teil Mesopotamiens ist nur 20 km von der syrischen Grenze entfernt; auch bis zur irakischen Grenze ist es nicht weit. Die Stadt weist eine wechselhafte Geschichte auf: Aramäer, Babylonier, Hethiter, Perser, Römer, Seldschuken und Osmanen hinterließen ihre kulturellen Spuren. Heute leben dort Türken, Kurden, Araber und eine aramäische Minderheit, und in unseren Tagen prägen auch die Flüchtlingslager das Bild. Im Rahmen der Reihe „Actopolis – die Kunst zu handeln“ plant hier für September 2016 die Kuratorin Pelin Tan „eine interdisziplinäre Veranstaltung zu „Urban Commons – der Idee, den öffentlichen Raum in gemeinschaftlichen und selbstverwalteten Projekten zu gestalten –, zu ethnischen Konflikten und kommunalem Zusammenleben oder zur Zukunft des Massenwohnungsbaus, wozu unter anderem ausländische Künstler von der Istanbuler Design-Biennale eingeladen werden.“ Das Projekt „Actopolis“ versteht sich als „Aktionslabor“ mit künstlerischen Interventionen in Südosteuropa und im Südosten der Türkei; es ist ein Projekt des Goethe-Instituts und Urbane Künste Ruhr in Zusammenarbeit mit lokalen Kuratoren, Künstlern, Aktivisten, Stadtplanern, Architekten und Experten sowie der Stadt Oberhausen. „Actopolis“ will dort das zivilgesellschaftliche Engagement fördern, dass unter den derzeitigen Umständen politischer Instabilität mit schwachen staatlichen Institutionen und wirtschaftlicher Misere erschwert wird. Hinzu kommen die infrastrukturellen und finanziellen Herausforderungen durch die Flüchtlingsströme vor allem für die Verwaltungen in Griechenland und in der Türkei. „Mit Fokus auf die Ballungsräume im Südosten Europas sowie im Ruhrgebiet fragen die Beteiligten nach Zukunftsmodellen und urbanen Alternativen für das Zusammenleben. Die Kuratorin Angelika Fitz hat das Projekt für das Goethe-Institut konzipiert und übernimmt gemeinsam mit Katja Aßmann von Urbane Künste Ruhr und dem Kurator Martin Fritz die künstlerische Leitung.“ So beschäftigen sich in Athen „die Kuratorinnen Elpida Karaba und Glykeria Stathopoulou mit den exotischen Projektionen und Zerrbildern, die die griechische Hauptstadt als Symbol und Brennpunkt der Wirtschafts- und Flüchtlingskrise erfährt. Einerseits wird sie zum Krisenort und Beispiel für den Niedergang Europas, andererseits zum Hoffnungsträger für die Potenziale der Krise stilisiert.“ In Bukarest realisierten soeben Stefan Ghenciulescu und Raluca Voinea eine Installation, in der die Bürger in die Rolle ihres Bürgermeisters schlüpfen können. Andere Teilprojekte finden in Zagreb, Sarajevo und Oberhausen statt. www.actopolis.net


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