Achenbach-Versteigerung
Rund 2.000 Kunstwerke lagern in den Depots des Kunsthändlers Helge Achenbach. Der Insolvenzverwalter Marc d’Avoine plant, zwischen Juni und November 2015 in London, Köln und Düsseldorf mehrere Versteigerungen durchführen zu lassen. Wie hoch der Erlös sein wird, ist ungewiss: auf mehrere hundert Werke meldeten nämlich Dritte bereits Ansprüche an. In Liquiditätsprobleme sei Achenbach aber bereits vor seiner Verhaftung wegen Betrugsvorwürfen im Juni 2014 geraten, stellte der Insolvenzverwalter fest. Vor allem die Restaurantkette „Monkey’s Island“ sei ein Verlustgeschäft gewesen, das Achenbach dann teilweise durch seine Kunstberatungsaktivitäten ausglich. So sei dann der Umsatz aus Kunsthandel und Kunstberatung von 16 Mill. Euro 2010 auf nur noch 7,3 Mill. Euro im Jahr 2013 gesunken: die Probleme mit Achenbachs Gastronomiebetrieben hätten sich mithin auch auf seine anderen Firmen ausgedehnt. Doch den Super-GAU erlebte der Kunsthändler dann, als Babette Albrecht mit Betrugsvorwürfen einen Straf- und einen Zivilprozess ins Rollen und Helge Achenbach in Untersuchungshaft brachte. Im Zivilprozess wurde er zur Zahlung von 19 Mill. an Schadenersatz an die Familie Albrecht verurteilt. Derzeit bemüht sich der Insolvenzverwalter, das Dickicht des Firmengeflechts zu lichten und hat dazu einen Wirtschaftsprüfer hinzu gezogen. Im Strafprozess forderte die Staatsanwältin wegen wegen schweren Betrugs in ihrem Plädoyer sieben Jahre Haft.