A.R. Penck ist tot
Einer der bedeutendsten Gegenwartskünstler starb mit 77 Jahren nach längerer Krankheit in Zürich. Dies teilte die Galerie Michael Werner mit. Werner hatte Penck entdeckt und Ende der 1960er Jahre auch erstmals ausgestellt. A. R. Penck alias Ralf Winkler wurde am 5. Oktober 1939 in Dresden geboren. Von 1969 an bekam er zunehmend mit der Staatssicherheit Probleme. Im Jahr 1979 wurden bei einem Einbruch in sein Atelier mehrere Arbeiten des Künstlers vernichtet. Am 3. August 1980 wurde er ausgebürgert und zog in den Westen nach Kerpen bei Köln. Sein Leben und die Umstände, unter denen A.R. Penck einen großen Teil seines Werks schuf, sind untrennbar mit der deutschen Nachkriegsgeschichte und speziell der Teilung zwischen Ost und West verbunden. 1972 wurde Penck erstmals unter verdecktem Namen auf die documenta nach Kassel eingeladen, durfte aber nicht einreisen. Seine Bilder schmuggelte er später als Geschenkpakete an Westgaleristen. Penck gilt als Vater der “Neuen Wilden”. Sein Werk lebt von der Spannung zwischen System und Anarchie, zwischen der von der Kybernetik inspirierten Suche nach einer universellen Zeichensprache und einem expressiven, gestischen und hochgradig individuellen Malstil, die jede Logik in die Luft sprengt. In Nizza wurde im März eine Ausstellung seiner Werke eröffnet, ohne den Künstler, der aus gesundheitlichen Gründen nicht teilnehmen konnte. Die Ausstellung ist noch bis zum 18. Juni im Museum Fondation Maeght zu sehen. Zuletzt lebte Penck in Irland. www.fondation-maeght.com www.michaelwerner.de
Dazu in Band 12 erschienen: