a performancelife: Doppelausstellung im Bonner Frauenmuseum

10. März 2022 · Aktionen & Projekte

Mit „a performancelife“ und „Wunder der Anatomie“ ist die aktuelle Doppelausstellung von Siglinde Kallnbach und „Kunstforum“-Mitarbeiter Jürgen Raap im Bonner Frauenmuseum betitelt (13. März bis 24. April 2022). Eine höchst aktuelle und in dieser Ausstellung zentrale Installation Kallnbachs zeigt Wladimir Putin einsam an seinem bizarren langen Tisch; in seine Stuhllehne ist der Name des Atomkraftwerks Saporischschja eingefügt, und man kann sich bei der Betrachtung dieses Bildes vorstellen, Putin persönlich könnte per Knopfdruck das Feuer auf die Anlage eröffnet haben. Memento mori-Motive aus Knochen und verwelktem Material ergänzen die Arbeit. Kallnbach hatte vor Jahren auf einer Ausstellungs- und Performancetournee in Japan auch in Hiroshima Station gemacht. In diesem Kontext stehen die aus Papier zusammen gefalteten Origani-Friedenskraniche, aus denen Kallnbach einen „Siegeskranz für W. Selenskyi“ geformt hat. Politischen Charakter haben auch die Arbeiten mit Empathie-Unterschriften zur Corona-Krise- eine erinnert an den chinesischen Augenarzt Dr. Li Wenliang aus Wuhan, der seine Kollegen schon Ende 2019 vor den Gefahren durch Covid 19 warnte und dafür von den dortigen Behörden wegen der „Verbreitung von Gerüchten“ gemaßregelt wurde und im Januar 2020 an einer Lungenentzündung starb. Raap bezieht sich in seinem Bilderzyklus „Wunder der Anatomie“ auf die Kunst- und Wunderkammern als Vorläufer der wissenschaftlichen Museen und gleichzeitig auf die Kuriositätenkabinette, die man im 19. und frühen 20. Jh. auf Rummelplätzen zeigte. Eingefügt sind in manche Bilder Porträts von S. Kallnbach aus ihren früheren Performances: erweiterte die Performance die Malerei in die dreidimensionalen Räume des Aktionismus, so unternimmt Raap nun eine „Rückübersetzung“ performativer Dokumente in das gemalte Tafelbild. https://www.frauenmuseum.de/

Dazu in Band 130 erschienen:


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