60 Jahre Buchenwald-Mahnmal
Das KZ Buchenwald bei Weimar zählt zu den größten und schlimmsten der Nazi-Zeit: zwischen 1937 und 1945 waren hier 266.000 Menschen inhaftiert, 56.000 von ihnen kamen zu Tode. Mit einem Staatsakt durch die DDR-Führung wurde dort 1958, mithin vor genau 60 Jahren, ein Mahnmal eingeweiht. Ursprünglich war nur eine Ernst Thälmann-Gedenkstätte geplant – bis auf das Krematorium, in dem Thälmann zu Tode kam, und drei markante Gebäude sollten alle Baracken abgerissen werden. Ein junges Architektenteam entwarf schließlich die Gedenkstätte in ihrer heutigen Form: „Das Mahnmal ist ein bedeutendes Zeugnis für die Erinnerungskultur der DDR und ihren antifaschistischen Gründungsmythos: Es steht einerseits für die ideologisch-politische Vereinnahmung der Geschichte des Widerstands im KZ Buchenwald durch die SED. Andererseits ist das Mahnmal das erste dieser Art und Größenordnung in Deutschland. Welche Bedeutung kann ihm heute noch zukommen? Welche Möglichkeiten gibt es, mit diesem maßgeblich politisch-ideologisch geprägten Symbol der Erinnerung an die Verbrechen des Nationalsozialismus umzugehen?“ Mit diesen Fragen beschäftigt sich die Ausstellung „MAHNMAL IM KOLLEKTIV!”, die die Gruppe pink tank im Stadtmuseum Weimar und am Mahnmal durchführt (1. Sept. bis 4. November 2018).