50 Jahre Edition Block
50 Jahre Edition Block: 1966 rief der Berliner Galerist René Block die Edition Block ins Leben. „Neben der Edition MAT, Multiples Inc. New York und der Mailänder Edition del Deposito gehört die Edition Block damit zu den ältesten Herausgebern von Auflagenobjekten und Druckgrafiken“. Das Angebot von Editionen und Multiples sollte in der damaligen Zeitgeiststimmung einer „Demokratisierung und Sozialisierung“ der Kunst dienen – Hilmar Hoffmann prägte als sozialdemokratischer Kulturpolitiker damals die Formel „Kunst für alle“. Das bezog sich nicht nur auf den Abbau von Schwellenängsten in Museen, die sich damals bildungsbürgerlich-elitär gaben, sondern auch auf den Kunstmarkt, wo Auflagenkunst in Editionen für alle erschwinglich sein sollte. „Die Auflagen der Edition Block entstanden zunächst in Zusammenarbeit mit Künstlern der Galerie wie Wolf Vostell, Joseph Beuys, KP Brehmer, KH Hödicke, Sigmar Polke, Palermo oder Konrad Lueg und Künstlern der internationalen Fluxus-Bewegung wie Nam June Paik, Arthur Köpcke, Dieter Rot und Robert Filliou. Das Programm erfuhr in den folgenden Jahren eine stetige Erweiterung durch neue Künstler und neueste Kunstformen und war stets geprägt von René Blocks Fluxus-Prinzip der künstlerischen Vernetzung und seinem Interesse an der Peripherie und “künstlerischen Nebenströmen”. Es entstanden multiplizierte Kunstwerke wie Grafiken, Objekte, Bücher, aber auch Ton- und Videoarbeiten. Die ersten beiden Arbeiten, die die Edition Block im Jahr 1966 herausgab, waren das “Klammerbuch” von Wolf Vostell, das die Texte zu zwei Berliner Happenings des Künstlers enthielt, sowie “… mit Braunkreuz” von Joseph Beuys, eine Leinenkassette mit einer Zeichnung, einem halbierten Filzkreuz und zwei Texten.“ Die Jubiläumsausstellung „Multiplizieren ist/bleibt menschlich – Edition Block 1966-2016“ zeigt ab dem 14. September 2016 „beispielhafte Multiples aus dieser Zeit. Der Bogen spannt sich von Joseph Beuys und Wolf Vostell (1966) über Richard Hamilton, Marcel Broodthaers, KH Hödicke, Olaf Metzel und Mona Hatoum bis zu neuen Werken von Alicja Kwade, Bjørn Nørgaard, Inge Mahn und Mariana Vassileva (2016)“.