100 Jahre Schwarzes Quadrat
100 Jahre Schwarzes Quadrat: 1915 schrieb der Maler Kasimir Malewitsch sein Manifest „Vom Kubismus zum Suprematismus…“ und zeigte in St. Peterburg (damaliger Name: Petrograd) in der Werkschau „Letzte futuristische Ausstellung 0.10“ erstmals sein Bild „Schwarzes Quadrat auf weißem Grund“. Die „0.10“ steht für die ursprünglich geplante Teilnehmerzahl an der Ausstellung (tatsächlich beteiligten sich 14 Künstler), und neben den „Ready mades“ von Marcel Duchamp gilt gerade dieses „Schwarze Quadrat“ als Schlüsselwerk der Moderne: Die Zeitgenossen empörten sich zwar über diese „Ikone der Moderne“, doch damit ebnete Malewitsch -etwa zeitgleich mit Kandinsky- der abstrakten Kunst den Weg. Insgesamt malte Kasimir Malewitsch drei Fassungen vom Schwarzen Quadrat; in der Fondation Beyeler in Riehen/Basel ist derzeit noch bis zum 31. Januar 2016 noch die dritte Fassung aus dem Jahre 1929 zu sehen („Auf der Suche nach 0,10 – Die letzte futuristische Ausstellung der Malerei“). In den Jahren nach der Oktoberrevolution beteiligte sich Malewitsch an Versuchen, das russische Unterrichtssystem zu reformieren und proklamierte seine Idee des Suprematismus als Beitrag zur gesellschaftlichen Erneuerung, fiel jedoch 1926 in der Stalin-Ära in Ungnade und widmete sich dann in seinen letzten Lebensjahren bis zum Tod 1935 der figurativen Malerei. www.fondationbeyeler.ch