100 Jahre Groß-Berlin
Schon im Jahr 1906/1907 setzte sich der „Architektenverein zu Berlin“ gemeinsam mit der „Vereinigung Berliner Architekten“ für einen Wettbewerb zur Gestaltung von Groß-Berlin ein. Doch die historische Gründung der Stadtgemeinde (Groß-)Berlin erfolgte erst 1920. Schlagartig war Berlin mit 3,8 Mill. Einwohnern nach London und New York gemessen an der Bevölkerungszahl die drittgrößte Stadt der Welt und mit 878 qm Fläche nach Los Angeles die Stadt mit der zweitgrößten Ausdehnung. In der preußischen Landesversammlung wurde im April 1920 das „Groß Berlin-Gesetz“ mit 164:148 Stimmen angenommen: die SPD, USPD und Teile der linksliberalen DDP votierten dafür, die nationalkonservative DNVP, die liberal-konservative DVP und das katholische Zentrum dagegen. Eingemeindet wurden u.a. Köpenick, Charlottenburg, Wilmersdorf, Schöneberg, Neukölln, Lichtenberg und Teltow. Aus Anlass des Jubiläums „100 Jahre Groß-Berlin“ führte der „ Architekten- und Ingenieur-Verein zu Berlin“, kürzlich einen interdisziplinären städtebaulichen Ideenwettbewerb für die Vision „Berlin-Brandenburg 2070“ durch. Außerdem ist für den Zeitraum Oktober bis Dezember 2020 eine Ausstellung „100 Jahre (Groß-)Berlin. Ein unvollendetes Projekt“ im Kronprinzenpalais (Unter den Linden 3) angekündigt. Der Blick richtet sich „auf Schlüsselthemen wie Wohnen, Verkehr, Freizeit und Erholung oder die Vielzahl an Zentren innerhalb der Stadt und im Umland. Darüber hinaus wird die Betrachtung um eine europäische Perspektive erweitert. Anhand von Zukunftsprojekten stadtregionaler Bedeutung der Berliner Partnerstädte Moskau, Wien, Paris und London wird thematisiert, wie andere Metropolen mit aktuellen urbanen Herausforderungen umgehen.“ Begleitet wird die Ausstellung mit diversen Kolloquien, Vorträgen und Diskussionen. Programminfo: http://www.bb2020.de
Dazu in Band 126 erschienen: