David Reed
Ich möchte die Zeit zurück in die abstrakte Malerei führen
Ein Gespräch mit Magdalena Kröner
Der amerikanische Künstler, geboren 1946 in San Diego, ist einer der wichtigsten abstrakten Maler seiner Generation. Der gebürtige Kalifornier lebt und arbeitet seit 1970 in New York. Seine letzte große europäische Museumsausstellung hatte David Reed im Jahr 2012. In der Übersichtsschau “Heart of Glass” im Bonner Kunstmuseum offenbarte der Künstler, wie er seine dynamische, farbsprühende und nur scheinbar spontane Malerei vorbereitet: jedes Gemälde wird in zahllosen “Working Drawings” genau geplant und mit geradezu methodischer Genauigkeit ausgeführt. David Reeds abstrakte, zwischen spontaner Geste und kompositorischem Kalkül changierende Malerei wird von Blatt zu Blatt und von Leinwand zu Leinwand weiterentwickelt: immer wieder verschiebt er weiße Leerflächen und transparente Pinselschwünge gegeneinander, ordnet seine typischen Elemente neu, verwirft sie wieder. Das Gespräch fand statt anläßlich von David Reeds jüngster Ausstellung in der Kölner Galerie Schmidt Maczollek.
Magdalena Kröner: Der Kölner Galerist Rolf Ricke hat Ihr Werk in den 1990er Jahren erstmals einem deutschen Publikum vorgestellt. Wie haben sie sich kennengelernt?
David Reed: Im Jahr 1988 schlug mein damaliger Galerist Max Protetch vor, er könne eines meiner Bilder auf die Kölner Messe mitnehmen, um einmal zu sehen, wie der Markt sich dort meiner Arbeit gegenüber verhielte. Ich gab ihm ein vertikales, schwarz/weiß/rotes Gemälde mit. Max sagte mir stolz, er habe einen sehr guten Platz für mich an seinem Stand gefunden – eine Außenwand – die in Wirlichkeit kein besonders guter Platz war. Aber ich hatte Glück: das Bild hing gegenüber von Rolf…