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Ausstellungen: Berlin · S. 296 - 297
Ausstellungen: Berlin , 1988

Marius Babias
Zwischen Tür und Angel

Christian Huber, Verena von Hugo, Markus Kohn, Heike Ponwitz, Dagmar Uhde
Galerie Ermer, 30.1.-25.6.1988

Kaum hat sich die Galerie Ermer mit überwiegend konzeptionellen und raumbezogenen Ausstellungen zu einer erstklassigen Adresse im Berliner Galeriensumpf etabliert, scheint ihr Weiterbestand, nach eineinhalb Jahren, schon gefährdet, und wie üblich, trotz eines Katalogzuschusses des Kultursenats für das Ausstellungsprojekt mit dem ebenso flüchtigen wie verbindlichen Titel “Zwischen Tür und Angel”, liegt es am Geld. Eine weitere Ungewöhnlichkeit, neben dem Senatsgeld, das in Berlin traditionell schneller der Bauch- als der Kopf-Kunst zufließt, betrifft die Tatsache, daß sowohl der Ausstellungszyklus (Januar bis Juni 1988) als auch die Galerie selbst weder strukturell noch inhaltlich den beiden Berliner Galerielagern sich zuordnen lassen, den einander feindlich gesinnten “Interessengemeinschaft Berliner Kunsthändler” und der professionellen “Initiative Berliner Galerien”. Das Projekt “Zwischen Tür und Angel”, Prototyp jener in Berlin schwer kommerzialisierbaren Symbiose aus Konzept-Kunst und Raum-Kunst, verläuft, selbstdefinitorisch und kulturpolitisch gesehen, dieser Front längs.

Bei fünf unterschiedlichen Künstlern, Christian Huber, Verena von Hugo, Markus Kohn, Heike Ponwitz und Dagmar Uhde, ist der Titel mehr als Arbeitsbegriff denn als Etikettenschwindel zu verstehen. Galeristin Ingeborg Ermer:”… damit soll dreierlei bezeichnet werden, die Situation der Künstler in der Gesellschaft, häufig à la marge, die räumliche Ausgangssituation in der Galerie und der Charakter der Arbeiten.” Als experimentell an diesem Konzept ist schon der Prozeß konstatierbar, wie gleiche inhaltliche Vorgaben formal unterschiedliche Ergebnisse hervorbringen. Markus Kohn machte mit dem am Boden ausgelegten Wortpaar “pas être – paraître”, das sich aufgrund des Lichteinfalls zweifach an die Wand…


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