Mika Hannula
Zwischen Regen und Traufe
Idyllen sind schrecklich, einfach schrecklich. Sie machen mich krank. Tief empfunden, sinnlich und spektakulär. Idyllen sind all das, was eine kritische Person mit Selbstachtung in seiner/ihrer Sackgasse zu hassen liebt. Und es ist gerade die ihnen innewohnende starke negative Kraft, die sie so interessant macht. Es ist eine verrückte, schauerliche Mischung. Etwas wird übertrieben, etwas ging zu weit. Idyllen erinnern mich an ein Kind in einer phantastischen Zucker-Euphorie. Die Normalität der Verhältnismäßigkeit der Wirkungen wird durchbrochen. Es ist offensichtlich, dass das Kind früher oder später alles auskotzen wird. Es ist ein entscheidender Moment in der Begegnung mit dem inhärenten Charakter von Idyllen, wenn du realisierst, dass du es bist und niemand sonst, der alles wieder saubermachen wird.
Idyllen sind Zwischen-Dinge. Wenn du mit ihnen zu tun hast, steckst du zwischen einem ziemlich starken Regen und einer sehr durchnässenden Traufe. Sie sind ein bißchen wie Unfälle, die darauf warten, zu geschehen. Etwas Sanftes wird auf eine Art präsentiert, die dich sofort nach dem Notausgang suchen läßt. Du weißt, dass etwas im Begriff ist unangenehm zu werden, aber du weißt nicht, wann und wo. Zweifellos hörst du die Stimme. Sie quengelt: hilf mir, tu mir weh, iss mich, füttere mich. Das Komische ist, dass Idyllen, auch wenn sie so universal und instrumentalisiert erscheinen, ihre Kraft aus ihrer lokalen Verortung gewinnen. Sie flirten und spielen mit Stereotypen und Vorurteilen, die am Ende spezifisch sind für einen gegebenen historischen und politischen Kontext. Anders gesagt, selbst wenn all unsere Idyllen und…