Zwischen Räumen und Sichten einer Landschaft
Zentrum für Kunst und öffentlichen Raum, Berlin Internationale Gartenausstellung (IGA) 28.04. – 08.10.2017 13.04. – 15.10.2017
von Ronald Berg
Schlendert man dieser Tage durch die Internationale Gartenausstellung (IGA) in Berlin-Marzahn, dann fällt die Kunst eigentlich nicht weiter auf. Die neu errichtete Seilbahn auf dem stolze 100 Meter hohen Kienberg oder die extravagant gestalteten Kinderspielplätze, die Präsentationspavillons von Gartenbaufirmen oder die ohnehin bereits vor der IGA vorhandenen „Gärten der Welt“ – ob Orientalisch, Chinesisch, Japanisch, Balinesisch oder Europäisch – sind Attraktionen genug. Die sieben im weitläufigen, ca. 100 Hektar großen Gelände verstreuten künstlerischen Arbeiten können dagegen nicht recht konkurrieren. Zumal sie sich nicht unbedingt als Kunstwerke zu erkennen geben. Jeppe Heins Labyrinth aus verspiegelten Stellen könnte auch als Spielplatz durchgehen und Janet Laurence Gewächshaus mit Gift‑ und Arzneipflanzen fällt eher durch das dürftige Design und die nach jedem Regenguss in ihren abflussfreien Plastikbechern ersäuften Pflanzen auf, als durch die künstlerische Gestaltung. Am interessantesten (weil irritierensten) bei der Kunst auf der IGA ist Martin Kaltwassers „Los Angelos Garden“, auch wenn für den unbedarften Besucher kaum ersichtlich sein dürfte, dass hier anders als bei den anderen acht angrenzenden „Gartenkabinetten“ ein Künstler und kein „Landschaftsgestalter“ am Werke war. Vielleicht gibt die Tatsache zu denken, dass Kaltwasser ausgerechnet auf einer Gartenschau einen Parkplatz eingerichtet hat, der – obgleich mit zwei US-amerikanischen Karossen belegt – von außen mit dem Auto gar nicht erreichbar ist. Zwar gibt es ein kleines Rasenstück mit Bank inmitten des Asphalts, doch die hoch aufschießenden Palmen…