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Titel: Zur Aktualität des Idyllischen II · von Oliver Zybok · S. 46 - 47
Titel: Zur Aktualität des Idyllischen II , 2006

Sven Drühl und Oliver Zybok
Zur Aktualität des Idyllischen II

Idylle meinte von Beginn an mehr als die bloße Schilderung einer friedvollen Stimmung in ländlicher Abgeschiedenheit oder ein reichhaltiges Arkadien vergilscher Prägung als Wunschlandschaft der Menschen im Einklang mit der Natur. Neben den zahlreichen Formen affirmativer Idylle gibt es viele Arten der gebrochenen bzw. Schein-Idylle. Letztere spiegeln eine angeblich makellose Oberfläche des Glücks wider und verbergen dabei absichtlich unzureichend die Kehrseite. Der angestrebte Idealzustand von Sorglosigkeit, Natur, Muße und Glück verweist dergestalt um so stärker auf das Gegenteil, so dass die Glücksvisionen, idyllischen Utopien, etc. sich in ihr Entgegengesetztes verkehren und der ideologische Gehalt offenbart wird. Weiterhin kann der Begriff Idylle auch den vollständig aufgelösten Kampf sowohl im einzelnen Menschen als auch in der Gesellschaft umschreiben, d.h. den imaginierten Zustand des ,richtigen’ Lebens.

Nach den einführenden Texten und diversen Interviews in Band I werden nachfolgend in Band II künstlerische Ausarbeitungen unter diversen Blickwinkeln sowie der Einfluss der Idylle in artverwandten Gebieten wie Literatur, Architektur, Musik, Computerspiel und Werbung vorgestellt.

Den Einstieg liefert Markus Lohoff mit einem Beitrag unter dem Aspekt Idylle und Katastrophe in Fotografie, Film und Neuen Medien. Tilman Baumgärtel untersucht die Motivik der weitverbreiteten Computergames ,Sims’ und ,Counterstrike’ und weist nach, dass zahlreiche Idylle-Bezüge existieren. Sven Drühl betrachtet in seinem Aufsatz den Topos der Berglandschaft seit der Frühromantik und kommt zu dem Schluss, das die zeitgenössischen Bearbeitungen eher im Kontext der Idylle als dem der Neoromantik zu verorten sind. Simon Baur stellt Künstler aus der Schweiz vor – dem Mutterland der…


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