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Titel: Das neue Bild der Welt · von Florian Rötzer · S. 205 - 211
Titel: Das neue Bild der Welt , 1993

Harald Atmanspacher
Zufall ist das, was übrigbleibt, wenn man versucht, die Weltkausal-deterministisch zu erklären

Man sagt, daß sich in den Naturwissenschaften mit der Chaosforschung oder der Theorie nicht-linearer Systeme eine Art der Paradigmenrevolution ereignet habe, die ähnlich tiefreichend sei, wie dies durch die Relativitäts- und Quantentheorie geschehen ist. Hier hatte der Beobachter, von dem die klassische Physik abstrahierte, eine neue Bedeutung gewonnen. Sind die Erkenntnisse der Chaosforschung auch in dieser Hinsicht wirklich ein Bruch, oder sind sie eher als Verlängerung der Relativitäts- und Quantentheorie zu verstehen?

In gewissem Sinne kann die Theorie nicht-linearer Systeme als Verlängerung dessen verstanden werden, was in Gestalt der Quantentheorie passiert ist – die Relativitätstheorie lasse ich zunächst einmal beiseite. Das läßt sich auch ganz formal erkennen. Aus der Quantentheorie wurde in den 30er Jahren die Quantenlogik entwickelt, die gezeigt hat, daß man mit der klassischen zweiwertigen Ja/Nein-Logik die wichtigen Phänomene der Quantentheorie nicht mehr beschreiben kann. In ähnlicher Weise kann man eine mathematische Formulierung finden, die Entsprechendes für die Theorie nicht-linearer Systeme leistet. Dann sieht man streng mathematisch, daß diese beiden Typen mehrwertiger Logik zueinander dual oder komplementär sind. In diesem Sinne ist die Theorie nicht-linearer Systeme nicht nur eine Verlängerung der Quantentheorie, sondern sogar eine logische Ergänzung. Die Quantentheorie hat eine Logik entwickelt, von der beim damaligen Stand des Wissens noch nicht bemerkt worden war, daß ihr das duale Gegenstück fehlt. Wenn man sie entsprechend interpretiert, hat die Theorie nicht-linearer Systeme dieses Gegenstück geliefert.

Meines Wissens ist in der Quantentheorie die Beschreibung eines Teilchens als Partikel…


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