Zu diesem Heft
Einer der meistdiskutierten Künstler der documenta 7 war gar nicht ausgestellt, es war ein amerikanischer Senkrechtstarter, Julian Schnabel. Überhaupt war die d 7 von dem neuen Selbstbewußtsein inspiriert, das die europäischen Regionen gegenüber der Kunstmetropole New York gewonnen hatten, ein Selbstbewußtsein, das keineswegs auf bloßer Einbildung beruhte. Innerhalb kurzer Zeit hatten die New Yorker Kunsthändler die jungen italienischen Künstler nach New York importiert, bevor überhaupt die europäische Öffentlichkeit sie recht zur Kenntnis genommen hatte, die deutschen Maler folgten, und hier nicht nur die jungen; als dritte europäische Gruppierung wurden die französischen Künstler der “Freien Figuration” in die Staaten vermittelt: amerikanische Kritiker wähnten sich gleich am Ende der amerikanischen Ära. Vorsichtshalber droschen sie erst Mal auf die Europäer ein, Noemi Smolik hat für diesen Band zahlreiche dieser Rezensionen gesichtet und für ein Stimmungsbild die rhetorische Frage aufgegriffen: Wie lausig sind die Europäer? Die New Yorker Galeristen, die sich mit einem Schlag die Vorwahl von Köln merken mußten und auf französischen Namen herumkauten, sahen die “Invasion” gelassener, die Kunst mochte aus Europa kommen, der Markt – so machte es einer von ihnen in New York dem Herausgeber dieses Bandes klar – der Markt ist hier.
Der Herausgeber dieses Bandes ist Klaus Honnef, er hat sich durch die neuen Entwicklungen nicht von dem lange gehegten Plan abbringen lassen, die New Yorker Kunstszene im Zusammenhang in Europa vorzustellen, angefangen bei den Künstlern des pattern-painting bis zu den Graffiti-Malern. Während der langfristigen Vorbereitungen zu einer umfangreichen Ausstellung Back to the USA, die dieses Jahr…