Zu diesem Heft
Spiegelstreifen, von Nanda Vigo für die Magazzini del Sale entworfen, waren nicht der einzige Beitrag zur diesjährigen biennale in Venedig, in dem auf den Lokalkolorit dieser Stadt Bezug genommen worden ist. Der Lokalkolorit überstrahlte die Ausstellung förmlich, da die Beleuchtung der Ausstellung streckenweise in den Farben gewählt war, die für Venedig stehen. Daß dieser seltsame Beleuchtungsgag ausgerechnet für die Abteilung der biennale gewählt worden war, die sich unter dem Titel aperto 82 ansonsten großen Interesses hätte erfreuen können, hat viele Besucher, gelinde gesagt, befremdet, zumal zahlreiche Beiträge zu dieser Ausstellung sich bei normalen Lichtverhältnissen durchaus hätten sehen lassen können. Was unter den gegebenen Lichtverhältnissen von aperto 82 noch abzulichten war, hat Jonny Zurmühl fotografiert, seine Foto-Dokumentation, zu der auch der deutsche und der italienische Pavillon gehören, stellt die interessantesten Strecken dieser Ausstellung vor, die ansonsten, wie Klaus Honnef argumentiert, in den Sog der Reaktion geraten ist.
Nachdem die documenta 7, die biennale und Zeitgeist die Aufmerksamkeit der kunstinteressierten Öffentlichkeit auf sich gezogen haben, stellt sich nun die Frage, welche Konsequenzen die Ausstellungsmacher für das kommende Ausstellungsjahr gezogen haben, und wie unabhängig von diesen Großereignissen ihre Pläne (und Möglichkeiten) aussehen. Annelie Pohlen hat daher in 27 Interviews die Leiter von wichtigen Ausstellungshäusern nach ihren Absichten und Vorhaben befragt, ihr Resumé gibt einen Ausblick auf die Ereignisse und Ausstellungen des kommenden Jahres mit Hintergrundinformationen und Trendanalysen.
“Ergreifende Bilder aus Mexiko” sah ein deutscher Kunstkritiker in der Doppelausstellung der Arbeiten von Tina Modotti und Frida Kahlo, und teilte seinen Lesern mit: “Die Modotti…